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"Rosetta": Nach Zwangspause wieder Kontakt zum Kometen-Lander "Philae"

Raumsonde "Rosetta" in der Nähe von "Tschuri"
Raumsonde "Rosetta" in der Nähe von "Tschuri"
Einen Tag nach der spektakulären Landung mit einem Mini-Labor auf einem Kometen hat man Donnerstagfrüh wieder Kontakt zu dem Landegerät "Philae" bekommen. Das teilte die Europäische Weltraumorganisation ESA mit. In der Nacht hatte es eine Zwangspause gegeben, da sich der Komet "67P/Tschurjumow-Gerassimenko" sowie die Raumsonde "Rosetta" in seiner Nähe bewegen.
Probleme mit Verankerung
Bilder: Landung auf Tschuri
Die Oberfläche des Kometen
Rosetta: Was bisher geschah
Rosetta: Aufbau der Sonde
Vorarlberger Hightech im All

Das auf “Tschuri” sitzende Labor “Philae” kann somit nicht immer Kontakt zur Sonde haben, von der aus Signale zur Erde geschickt werden.

Probleme mit der Verankerung

Erstmals in der Geschichte der Raumfahrt war am Mittwoch die Landung auf einem Kometen gelungen. Beim Aufsetzen des Roboter-Gerätes hatte es aber Probleme gegeben. Zwei Harpunen zum Verankern von “Philae” auf “Tschuri” wurden nicht ausgelöst, eine Düse zum Aufdrücken des Labors auf dem Kometen funktionierte nicht. Der Chef des Esa-Flugbetriebs im Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt, Paolo Ferri, ging am Donnerstag aber davon aus, dass “Philae” trotzdem auf dem Kometen bleiben wird.

Die komplizierte Reise zum Kometen

Weit über sechs Milliarden Kilometer in gut zehneinhalb Jahren – die europäische Kometensonde “Rosetta” hatte eine lange Strecke hinter sich, als ihre Mission am Mittwoch mit der Landung eines Mini-Labors auf dem Zielkometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko ihren Höhepunkt fand. Um Schwung auf ihrer Reise aufzunehmen, passierte “Rosetta” im vergangenen Jahrzehnt dreimal die Erde und einmal den Mars.

  • 2. März 2004: “Rosetta” startet an Bord einer Ariane-5G-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana.
  • 4. März 2005: Erster Vorbeiflug an der Erde in 1.955 Kilometern Entfernung.
  • 25. Februar 2007: “Rosetta” passiert unseren Nachbarplaneten Mars in einer Distanz von nur 250 Kilometern.
  • 13. November 2007: Zweiter Vorbeiflug an der Erde, diesmal in 5.301 Kilometern Entfernung.
  • 5. September 2008: “Rosetta” begegnet im All dem Asteroiden Steins, der zwischen Mars und Jupiter seine Bahn um die Sonne zieht. Die Sonde nähert sich dem kleinen Himmelskörper bis auf 802,6 Kilometer.
  • 13. November 2009: Dritter Vorbeiflug an der Erde in 2.480 Kilometern Distanz.
  • 10. Juli 2010: “Rosetta” passiert den großen Asteroiden Lutetia und nähert sich ihm bis auf 3162 Kilometer.
  • 8. Juni 2011: Aus Energiespargründen werden die Instrumente von “Rosetta” in eine zweieinhalbjährige “Tiefschlafphase” versetzt.
  • 20. Jänner 2014: “Rosetta” erwacht planmäßig aus dem “Winterschlaf”, ihre Instrumente werden nach und nach reaktiviert.
  • 6. August 2014: Ankunft am Kometen Tschurjumov-Gerasimenko, genannt Tschuri. “Rosetta” schwenkt in den folgenden Tagen in eine Umlaufbahn um den Brocken aus Eis, gefrorenen Gasen und Staub ein.
  • 12. November 2014: “Rosettas” Landeeinheit “Philae” löst sich von der Muttersonde und sinkt auf die Oberfläche des Kometen hinab. Nach stundenlanger Spannung verkünden die ESA-Wissenschaftler, dass der Forschungsroboter auf Tschuri gelandet ist. (APA)

Vorarlberger Hightech fliegt durchs All

“Rosetta” hat mit der Landung von “Philae” auf dem Kometen “Tschurjumow-Gerassimenko” Geschichte geschrieben. Möglich wurde dies auch durch die Mitwirkung des Vorarlberger Unternehmens Collini. Mit an Bord der europäischen Raumsonde ist “Rosina”, kurz für “Rosetta Orbiter Spektrometer for Ion and Neural Analysis”. Entwickelt wurde das Spektrometer an der Universität Bern und dient zur Analyse der Kometenatmosphäre. Doch auch Vorarlberg trägt seinen Beitrag zum Gelingen der Raummission bei: Mehrere Bauteile des Spektrometers bestehen aus einer speziellen Titanlegierung – und wurden vom Vorarlberger Oberflächenbeschichter Collini veredelt. Mehr…

 

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collini ©Vorarlberger Firma Collini leistet Beitrag zur Weltraum-Mission. (Bild: APA/Collini)

(APA, Red.)

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