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Romanische Spuren in unserer Sprache

Prof. Guntram Plangg bei seinen Ausführungen
Prof. Guntram Plangg bei seinen Ausführungen ©OS
Romanisch, wie es in Churrätien gesprochen wurde

Kürzlich lud der Geschichtsverein Region Bludenz zu einem sprachgeschichtlichen Vortrag in den Sitzungszahl des Bludenzer Rathauses. Mit dem Romanisten Univ. Prof. Guntram Plangg referierte ein anerkannter Fachmann der in unserer Region lange Zeit weit verbreiteten romanischen Sprache und machte den linguistisch interessierten Besuchern deutlich, wie stark sich diese romanischen Sprachelemente in unserer heutigen Sprache niedergeschlagen haben.
In vielen Bereichen, wie etwa bei Orts- und Flurnamen, bei Familien- und Rufnamen, sind die Einflüsse allein schon aufgrund der auf die Endsilbe festgelegten Betonung für den Einheimischen im südvorarlbergischen Raum sehr leicht erkennbar. Weit schwieriger gestaltet sich dies bei Reliktwörtern und Entlehnungen; hier ist der Fachmann gefragt. Das gilt auch, wenn Strukturvergleiche mit Nachbar-Dialekten angestellt werden.
Prof. Plangg versuchten seinen Zuhörern vor allem die Vielschichtigkeit des Sprachschatzes unserer Region vor Augen zu führen. So seien neben dem romanischen Einfluss, der hier auch noch lange nach der Besiedelung durch die Alemannen weiterwirkte, auch frühe Einflüsse aus vorrömischer Zeit und später nach der Besiedelung durch die Walser noch vielfältig greifbar.
Aus der passiven Rolle des Zuhörens gelockt wurden die Besucher schließlich durch lebhafte Diskussionen über diverse Mundartausdrücke, die sich eindeutig auf die romanische Zeit zurückführen ließen (z.B. garmeila, marenda, bischa, gäggala …). Allerdings gestand der Referent, dass in vielen Fällen auch eine eindeutige Herleitung nicht möglich sei.

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