Schaan. (sch) In den Herbstkonzerten 2013, heuer im Schaaner SAL als Matinee (und abends in Flums), spielte das Orchester Liechtenstein-Werdenberg unter der Leitung seines Vorarlberger Dirigenten Stefan Susana Werke von Wagner, Beethoven und weiteren berühmten Komponisten. Solistin war die aufstrebende Schweizer Geigerin Romaine Bolinger.
Das schöne Herbstwetter mag wohl etliche Menschen davon abgehalten haben, die Sonntagsmatinee des Orchesters Liechtenstein-Werdenberg im SAL zu besuchen; sie verzichteten somit aber auf ein vielschichtiges, niveauvolles Konzert des heimischen Klangkörpers, aus dem zweifellos ein fulminanter Höhepunkt herausstach – die Interpretation des singulären Violinkonzerts in D-Dur, op. 61, von Beethoven durch die 1989 in Zürich geborene aparte Geigerin Romaine Bolinger.
Romaine im Mittelpunkt
Man schätzt sie in der Region schon wegen ihres Spiels in Beethovens Tripel-Konzert vor einiger Zeit. Bei der Matinee aber wagte sie sich an eines der berühmtesten Beethoven-Werke, an sein Violinkonzert. Romaine, die junge Dame mit blondem Rossschwanz, rotem Kleid und etwas scheuer Anmut, besitzt einen silbrig-filigranen Geigenton, gepaart mit reifer Technik und der bei Beethoven tief lotenden Gefühlsskala. Glanzpunkte waren zum Beispiel die virtuose Kadenz im ersten Satz, das erdentrückte innige Atmen im Larghetto, welches dann in das von Romaine köstlich gespielte, lebenslustige Rondo-Allegro mündete. Wahrlich, die große junge Künstlerin, die schon viel Konzerterfahrung besitzt, obwohl sie noch weiterstudiert, beglückte das begeisterte Publikum mit einer Sternstunde der Musik! Und das Orchester mit Stefan Susana „trug“ die Solistin auf künstlerischer Augenhöhe.
Bunter herbstlicher Melodienstrauß
Romaine Bolinger war in einen bunten musikalischen Strauß gebettet. Zum Wagner-Jahr spielte das bestens disponierte Orchester Liechtenstein-Werdenberg als Auftakt das martialische Vorspiel zur Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“. Nach der Pause gab´s eine Parade von Ohrwürmern – das delikat gestrichene Intermezzo aus Mascagnis „Cavalleria rusticana“, den gemütvollen Walzer „Herbstweisen“ von Emil Waldteufel, das Intermezzo aus „1001 Nacht“ von Johann Strauß Sohn und Dvoráks „Slawischer Tanz“, Nr. 8, op. 46. Als rassige Zugabe erklang der „Spanische Tanz“ des Wiener Komponisten Wilhelm Stärk (1913-1988), der in Vorarlberg gelebt und auch in Liechtenstein Operettengeschichte geschrieben hat – ein klangvolles Gedenken an Wilhelm Stärks 100. Geburtstag.
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