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Rom: Neros "Goldenes Haus" einsturzgefährdet

Der italienische Kulturminister, Rocco Buttiglione, hat am Montag das "Goldene Haus" des römischen Kaisers Nero (37-68 n.Chr.) wegen Einsturzgefahr gesperrt. Nach den schweren Niederschlägen der vergangenen Tage sei Wasser in die "Domus Aurea" eingedrungen.

„Zum Schutz der Besucher und des Personals angesichts der Einsturzgefahr haben wir die ’Domus Aurea’ geschlossen“, sagte der Minister am Montag in Rom. Als „Wunderwerk der Architektur“ wurde das „Goldene Haus“ gepriesen. Es war der prunkvollste Palast der Antike, neben den Pyramiden in Ägypten eine der größten Sensationen des Altertums. Seit 1999 ist ein Teil der Anlage im Herzen Roms wieder zugänglich – fast 2.000 Jahre war sie verschüttet.

Nero ließ sich eine Stadt in der Stadt errichten: Mit gigantischen Gebäuden, einem künstlichen See an der Stelle des späteren Kolosseums, Weinbergen, Viehweiden und einem Wildgehege. In der mit Gold, Edelsteinen und Elfenbein überzogenen Villa präsentierte sich der „verrückte Kaiser“ als Sonnengott. Seine 80.000 Quadratmeter große Anlage wurde von nachfolgenden Herrschern überbaut. Besucher mussten sich bisher anmelden, wenn sie das „Goldene Haus“ besuchen wollten, und wurden nur in Gruppen von etwa 25 Personen eingelassen. Allein im vergangenen Jahr besuchten mehr als 300.000 Menschen die Domus Aurea. Die Anlage war aus Sicherheitsgründen seit 1981 für das Publikum geschlossen und wurde bis 1999 restauriert. Weder die Ausgrabungsarbeiten noch die Restaurierung sind jedoch abgeschlossen.

Bereits 2001 war nur wenige Stunden vor der Öffnung für Besucher in einem Raum ein Teil der Decke eingestürzt. Archäologen schlagen Alarm: „Auch in den Kaiserforen gibt es Probleme mit dem Abfluss des Wassers.“ Erst vor einigen Monaten war ein Teil der antiken Aurelianischen Mauer im Süden Roms eingestürzt.

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