Viele Anlagen schwächeln demnach bei der Sicherheit, ein Drittel ist glatt durchgefallen. Von acht heimischen untersuchten Bahnen waren sechs Durchschnitt und eine Anlage immerhin “gut”, während die Rodelbahn am Hochjoch im Vorarlberger Montafon als “sehr mangelhaft” eingestuft wurde.
Insgesamt vergaben die Kontrolleure nur drei “Sehr Gut” und vier “Gut” sowie zwölf “Ausreichend”. Demgegenüber stehen gleich acht “Mangelhaft” und drei “Sehr Mangelhaft”. Als häufigste Mängel bezeichneten die ADAC-Tester ungesicherte Absturzstellen, gefährliche Streckenführung, Gegenstände auf oder am Rand der Bahn und schlecht präparierte Pisten.
Die Österreich-Ergebnisse:
Am besten schnitt hier mit einem “Gut” die Rodelbahn am Hainzenberg bei Zell am Ziller (Tirol) ab. “Ausreichend” seien die Anlagen in Söll-Hochsöll (Tirol), Königslehen-Radstadt (Salzburg), am Elfer bei Neustift im Stubaital (Tirol), am Gaisberg bei Kirchberg (Tirol), am Hochwurzen bei Rohrmoos (Steiermark) sowie am Wildkogel bei Bramberg (Salzburg). “Sehr mangelhaft” in Sachen Sicherheit gehe es am Montafoner Hochjoch zu, nur für das Service vergaben die Tester ein Plus. Die ÖAMTC-Rettungshubschrauber flogen im vergangenen Jahr 30 Einsätze nach Rodelunfällen. Am häufigsten sind Verletzungen an Wirbelsäule, Becken, Kopf und Brustkorb.
Testverlierer “Eiger Run”
Testverlierer ist der Eiger Run im schweizerischen Grindelwald. “Im Test kreuzte die Piste Straßen und Bahngleise, Prallflächen und Absturzstellen waren nicht gesichert”, lautete die Kritik. Schlechteste deutsche Bahn mit einem “Mangelhaft” ist der Maria-Trost-Weg in Nesselwang. Als Sieger ging die Anlage am Rosskopf im italienischen Sterzing hervor, gefolgt von der Hornbahn in Bad Hindelang und der Touristenrodelstrecke in Oberwiesenthal, beide in Deutschland.
Ausgewählt wurden Bahnen, die in einem touristisch bedeutenden Wintersportgebiet liegen, beworben werden und mit einem Lift zu erreichen sind. Der im vergangenen Winter durchgeführte Test gliederte sich in eine Befragung der Betreiber und einen Check an Ort und Stelle.
Österreich arbeitet an Verbesserungen
Österreich versucht, die Sicherheit seiner Rodelbahnen durch die Weiterentwicklung der ÖISS-Richtlinien (Österreichisches Institut für Schul- und Sportstättenbau, Anm.) zu verbessern, merkte der ADAC an. In Kooperation zwischen dem Österreichischen und dem Tiroler Rodelverband entstand das Tiroler Naturrodelbahn-Gütesiegel, das an Betreiber verliehen wird, deren Strecke gewisse Bestimmungen erfüllt. Außerdem wurden zehn Empfehlungen zum persönlichen Verhalten auf der Bahn formuliert und in einer “Rodelfibel” veröffentlicht. Bleibt zu hoffen, dass Schlagzeilen wie “22-jähriger Oberösterreicher bei Rodelunfall im Pongau getötet” oder “13-Jähriger erlitt beim Rodeln in Tirol Schädel-Hirn-Trauma” aus dem vergangenen Winter sich heuer nicht wiederholen werden.
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