Trotz persönlicher Vorbehalte, habe ihn das gestern Abend von der Stadtpartei einstimmig getroffene Votum von einer neuerlichen Kandidatur überzeugt. Für mich gilt: In guten sowie in schlechten Zeiten, sagte Ritsch im VN-Gespräch. Dabei stellte der SPÖ-Chef seiner Partei zuvor die Rute ins Fenster: Bei nur einer Gegenstimme hätte der Bregenzer sein Amt an Vize Alexandra König übergeben. Das Landtagswahl-ergebnis war eigentlich kein Auftrag an mich, so Ritsch.
Prognosen bescheiden
Entsprechend vorsichtig formuliert er seine Erwartungen an den 14. März: Die Prognosen sind bescheiden. Wir wissen, dass die Stimmung derzeit nicht unbedingt für die SPÖ spricht. Er hoffe auf eine hohe Wahlbeteiligung und darauf, dass all jene, denen ich als Stadtrat helfen konnte, nun mir helfen. Resignieren will Ritsch aber trotz der Schlappe bei der vergangenen Landtagswahl nicht. Es sind viele Bregenzer mit der Arbeit des Bürgermeisters nicht zufrieden und sehen in mir die einzige Alternative, betont er. Nebst der Wahl des Spitzenkandidaten fixierte die Bregenzer SPÖ die 71 Personen umfassende Liste für die Gemeindewahl. 28 neue Gesichter kandidieren laut Ritsch für die Stadtpartei, davon sechs unter den ersten 14. Beste Chancen auf ein neues Mandat im Stadtparlament dürfte dabei die auf Platz acht gereihte Migrantin Ebru Kalyon haben.
Stifter will bis zu 14 Prozent
Die Weichen für die Bregenzer Wahl stellten auch die Freiheitlichen. Harald Stifter wird Spitzenkandidat, an der Liste werde es noch Änderungen geben, so der Bregenzer. 12 bis 14 Prozent der Stimmen will die Stadt-FPÖ am 14. März für sich verbuchen. Unsere Partei war in der Vergangenheit arg gebeutelt. Wir haben uns aber gut erholt, sagt Stifter. Vom generellen Stimmungs-Hoch der Freiheitlichen werde auch die Bregenzer FPÖ profitieren. Die Ausgangssituation in der Landeshauptstadt verspricht jedenfalls Hochspannung. Bei den Gemeindewahlen 2005 erreichte die Bregenzer ÖVP 38,5 Prozent der Stimmen, die SPÖ 35,5 Prozent. Die Grünen folgten mit 13,4 Prozent, die FPÖ erreichte 7,3 Prozent. Bregenz denkt schaffte mit 5,3 Prozent den Einzug ins Stadtparlament.
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