Die bisher nicht versperrte Scheune wurde polizeilich gesichert und abgesperrt. Der Leiter des Landesamtes Verfassungsschutz, Hermann Rechberger, zeigte sich bei einer Pressekonferenz überrascht über das Ausmaß des Fundes in der unversperrten Hütte im Ortsgebiet von Golling.
Die Ermittler gehen davon aus, dass der 42-jährige Gollinger, der einen Handel mit Militaria betrieben und beim Entschärfen eines Sprengkörpers in der Vorwoche am Rücken schwere Verbrennungen erlitten hat, die Granaten dort gehortet hat. Gegen den 42-Jährigen wird wegen Vergehen nach dem Kriegsmaterialgesetz und wegen Gefährdungsdelikte nach dem Strafgesetzbuch ermittelt.
“Es ist unglaublich, eine so große Zahl scharfer Munition anzuhäufen”, zeigte sich der Leiter des Landesamtes Verfassungsschutz erstaunt. “Es war hochgradig gefährlich in dem Wohnhaus in Golling. Es hätte in die Luft gehen können.”
Die Ermittler gehen davon aus, dass der Militaria-Händler so manches aus Geldnot veräußert hatte. Der 42-jährige Gollinger habe selbst erzählt, dass er mit Metalldetektoren Kriegsschauplätze und Truppenübungsplätze des Bundesheeres nach Fundstücke abgesucht habe. “Die Streifzüge des Mannes reichten bis in die Normandie”, schilderte Rechberger.
Die Explosion am vergangenen Donnerstag im Keller des Wohnhauses in Golling passierte offenbar beim Versuch des 42-Jährigen, eine 14 Zentimeter lange Granate mit 13 Millimeter Durchmesser zu entschärfen. Der 42-Jährige selbst legte eine Sprengbefugnisprüfung ab, so Rechberger. “Er dürfte ein großes Fachwissen haben.” Die entschärften Patronen seien als Schmuckstücke sehr begehrt, diese könne man um rund zwölf Euro verkaufen.
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