“Die Hochwassersicherheit am Rhein hat oberste Priorität”. Das betonte Landeshauptmann Markus Wallner nach einem Zusammentreffen mit dem St.Galler Regierungsrat Willi Haag in St. Margrethen.
Umsetzung mit möglichst wenig Flächenverbrauch
Land Vorarlberg und Kanton St.Gallen würden das “unverzichtbare Generationenprojekt” Rhesi weiter intensiv vorantreiben. Auch auf die Kritik, die jüngst von Seiten der Landwirtschaft vorgebracht wurde, ging Wallner ein. Es sei ein wesentliches Ziel, “möglichst wenig an Flächen zu verbrauchen”. Zugleich machte er aber auch seinen Standpunkt klar: “Es wird Kompromisse geben müssen”.
Wallner: Bis zu 5,5 Mrd. Euro Hochwasser-Schäden
Dabei verwies er auch auf das enorme Schadenspotential eines möglichen 300-jährigen Hochwassers. “Das Ausmaß wäre gewaltig. Berechnungen gehen für die Region von einer Schadenssumme von sechs Milliarden Franken (rund 5,5 Mrd. Euro) aus”, unterstrich Wallner. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass der Interessenausgleich zwischen allen Projektbeteiligten gelingen werde.
Bauern fürchten um wertvolle Böden
Landwirtschaftskammerpräsident Josef Moosbrugger hatte Ende November kritisiert, dass durch die bei Rhesi geplante Auflassung der Mitteldämme bis zu 200 Hektar landwirtschaftlich genutztes Rheinvorland verloren gingen. Im Bereich Fußach und Koblach würden darüber hinaus weitere 33 Hektar verloren gehen, die für Gemüse- und Futtermittelanbau verwendet werden – für Moosbrugger zuviel: “Das ist zusammen die Fläche von zehn Bauernhöfen durchschnittlicher Vorarlberger Größe, die so unter Wasser gesetzt wird.” (Mehr dazu: “Projekt Rhesi bringt Vorarlberger Landwirte in Bedrängnis“)
Factbox Rhesi:
Das Hochwasserschutzprojekt Rhesi (steht für “Rhein – Erholung und Sicherheit”) ist die erste große Etappe der Umsetzung des Entwicklungskonzepts Alpenrhein, welches im Jahr 2005 von den Regierungen Vorarlbergs, Liechtensteins, Graubündens und St. Gallens unterzeichnet wurde. Die Abflusskapazität des Rheins soll über die gesamte Länge der Internationalen Strecke auf mindestens 4300 m3/s erhöht und auf den Oberlauf abgestimmt werden.
Rhesi im Detail: “Rheinregulierung kommt mit “Trittsteinen” als Kompromisslösung”
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