Dornbirn. In der Küche von Ingrid Benedikt geht es im Moment ziemlich rund. Die Initiatorin vom Offenen Kühlschrank und Obfrau (gemeinsam mit Sigi Wohlgenannt) vom Obst- und Gartenbauverein Dornbirn nutzt die geschenkte Zeit aktuell, um sich einem ihrer Lieblingshobbys zu widmen – dem Kochen. „Endlich kann ich mir Zeit nehmen, alte gesammelte Rezepte zu sortieren und diese auch nachzukochen“, freut sie sich. „Außerdem lässt sich die Zeit nun gut nutzen, einmal im Haushalt zu schauen, was es für essbare Schätze gibt, die vielleicht schon länger vergessen wurden: Gewürze nachfüllen, schauen, ob im Keller noch Gemüse oder Obst lagert, das dringend aufgebraucht werden muss, Sachen nach Inhalten sortieren usw.“.
Kreativität in der Küche ist gefragt
Ganz im Sinne der „Resteverwertung“ widmet sie sich vor allem Rezepten, die sich wunderbar eignen, um aus übriggebliebenen Lebensmitteln etwas Köstliches zuzubereiten. „In den letzten Tagen hat man vielfach gesehen, dass Unmengen von Lebensmitteln eingekauft wurden. Damit nichts weggeworfen werden muss, ist jetzt Kreativität gefragt“, erläutert Benedikt. „So gibt es z.B. unzählige Rezepte aus altem Brot, die so gut sind, dass man manchmal am liebsten das Brot alt werden lässt“, lacht die passionierte Köchin.
Neue Standorte für Offenen Kühlschrank
Auch ihrer zweiten großen Leidenschaft, dem Projekt „Offener Kühlschrank“, schenkt Ingrid Benedikt weiterhin große Aufmerksamkeit. Aufgrund des reduzierten öffentlichen Lebens durch das Corona Virus ist der Treffpunkt an der Ach in Dornbirn geschlossen. Das betrifft auch den dort kürzlich installierten Offenen Kühlschrank. „Im Moment ist es nicht möglich, etwas abzugeben oder zu holen. Die gute Nachricht ist aber, wenn sich das Leben wieder normalisiert, sind weitere Kühlschränke geplant.“ So sollen in Feldkirch und Götzis in der Umweltwoche Offene Kühlschranke der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden und auch in der neuen Stadtbibliothek in Dornbirn wird es wieder einen Kühlschrank geben. Nähere Informationen dazu folgen, sobald klar ist, wie die Empfehlungen der Bundesregierung sind.
Bis dahin widmet sich Ingrid Benedikt mit vollem Engagement dem Projekt „Küche“ und gibt uns eines ihrer Lieblingsrezepte mit auf den Weg:
Brot-Käse-Suppe
ca. ¼ kg altbackenes dunkles Brot
4 Zwiebeln
3 EL Butter
200 ml Weißwein
800 ml Gemüsebrühe
15 dag kräftiger, reifer Bergkäse
1 TL Kümmel
etwas Salz
½ Bund Schnittlauch
100 ml Rahm (oder Milch)
Pfeffer
Brot fein würfeln. Zwiebeln schälen, die Hälfte davon fein würfeln. In 1 EL Butter die Zwiebelwürfel glasig dünsten, Brotwürfel dazugeben und ebenfalls kurz anrösten. Mit Wein und Gemüsebrühe aufgießen, zugedeckt ca. 15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen. Käse grob reiben.
Übrige Zwiebeln in Ringe schneiden, die restliche Butter erhitzen, die Zwiebelringe dazugeben und bei mittlerer Hitze goldbraun anrösten. Kümmel und Salz zu den Zwiebelringen geben. Schnittlauch in feine Röllchen schneiden.
Etwa zwei Drittel vom geriebenen Käse in die Suppe geben und schmelzen lassen. Wer mag, kann die Suppe pürieren. Mit Rahm/Milch verfeinern und Pfeffer bestreuen.
Die Suppe mit den gebräunten Zwiebelringen, dem restlichen Käse und dem Schnittlauch servieren.
Guten Appetit!
Tipp: Wenn ich sehe, dass Brot übrigbleibt, schneide ich es gleich schon zu Würfeln und lasse sie trocknen. Die getrockneten Würfel lassen sich dann sehr gut in Gläsern bis zur Verarbeitung aufheben. Brotwürfel lassen sich dann wunderbar weiterverarbeiten, wie zu klassischen Speck-, Käse- oder Kräuterknödeln (im Moment mit Bärlauch!).
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