Er packte ein Messer, eine Staubmaske und Handschuhe in seinen Rucksack und radelte damit zur nächst gelegenen Bank. Die hatte allerdings geschlossen. Also überfiel der Diplomatensohn am 29. November 2004 die gegenüber liegende Trafik. Ich bin reingegangen, ohne groß nachzudenken. Tür auf, und drinnen war ich, erzählte er am Dienstag einem Wiener Schwurgericht (Vorsitz: Walter Stockhammer). Franklin A. wurde zu vier Jahren unbedingter Haft verurteilt.
“Das war nicht ich”
Die Trafikantin hatte gleich das ganze Kassenpult auf den Tresen gestellt, als sie den maskierten und bewaffneten Mann erblickte und seine Aufforderung Kohle her! vernahm. Der Täter radelte mit seinem Mountainbike hurtig davon und wäre vermutlich unbehelligt daheim angekommen, hätte ihn nicht die Reue gepackt: Das, was ich da gemacht hatte, war nicht ich. Ich war halt am Verzweifeln, hätte 400, 500 gebraucht, um die nächsten Rechnungen zahlen können.
Also machte er kehrt, um – wie er dem Gericht erklärte – der Trafikantin die Beute zurück zu bringen: Ich habe ein schlechtes Gewissen gehabt. Prompt lief er einer Funkstreife in die Arme, die mittlerweile am Tatort eingetroffen war. Franklin A. wurde zur Ausweisleistung aufgefordert. Als Klebebänder aus seinem Rucksack fielen, schöpften die Beamten Verdacht. Der 21-Jährige versuchte zwar noch davonzulaufen, hatte gegen drei Polizisten aber keine Chance.
Mildes Urteil für Unbescholtenen
Das Gericht machte bei dem geständigen, unbescholtenen Mann vom außerordentlichen Milderungsrecht Gebrauch. Das Urteil ist allerdings nicht rechtskräftig, die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab.
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