Remis glänzte wie ein Sieg

Für Bregenz war es der dritte Punkt in der Champions League, in der vergangenen Saison hatte man mit dem 32:31-Heimerfolg über Magdeburg eine ähnlich hoch einzustufende Überraschung geschafft. Nach Niederlagen gegen Montpellier (zu Hause 17:29), Valladolid (auswärts 24:35) und Yuzhny (zu Hause 20:22) war man im dritten und letzten Heimspiel gegen den bis dahin souveränen Gruppenleader aus Spanien (drei Spiele, drei Siege) krasser Außenseiter. Noch dazu hatte man sich fünf Tage zuvor in der Handball-Liga Austria auswärts Linz geschlagen geben müssen.

Von Beginn an lieferten sich die beiden Kontrahenten vor 1800 Fans einen offenen Schlagabtausch auf höchstem Niveau. Trotz eines 8:11-Rückstands (16.) steckte der HLA-Leader nie auf, ging in der 25. Minute mit 17:15 in Front und verkürzte zu Ende der ersten Hälfte trotz numerischer Unterlegenheit von 18:21 (28.) zum 20:21-Halbzeitstand. Besonders Damir Djukic, der sechs seiner sieben Tore in der ersten Hälfte erzielte, und Topgoalgetter Nikola Prce konnten von den Spaniern nicht unter Kontrolle gebracht werden.

In Durchgang zwei wog die Partie weiter hin und her. Nach der 25:24-Führung (38.) für Bregenz schien es elf Minuten vor Ende, als ob den favorisierten Gäste mit dem 31:27 (49.) eine Vorentscheidung gelungen war. Doch angetrieben von Spielertrainer Sigurdsson zeigte Bregenz Moral, kämpfte wie angekündigt um jeden Zentimeter Raum. Spätestens als dem Isländer mit seinem dritten “Kracher” zwei Minuten vor dem Schlusspfiff der 34:34-Ausgleich gelang, stand die HB-Arena Rieden “Kopf”. Mit etwas Glück wäre sogar ein voller Erfolg möglich gewesen, doch Sigurdsson scheiterte mit dem letzten Wurfversuch drei Sekunden vor Ende an Valladolid-Goalie Sierra. Trotzdem meinte der Isländer überglücklich: “Ein Riesenkompliment an die ganze Mannschaft und unsere Fans. Wir haben eine Megaleistung abgeliefert und einen Vertreter der Topnation an den Rand einer Niederlage gedrängt. Dies hat uns sicher niemand zugetraut.”

Es ist der erste Zähler des HLA-Champions in der Pool-Phase, womit er vor den verbleibenden Auswärtspartien gegen Juschni und Montpellier die Chance auf Rang drei gewahrt hat. Im Parallel-Match setzte sich Montpellier in Juschni 27:24 durch.

A1 Bregenz – CBM Valladolid: 35:35 (20:21)
HB-Arena Rieden, 1800, SR Cacador/Nicolau (Por)
A1 Bregenz: Marinovic (1. bis 60./12 Paraden), Winkler (n. e.), Mayer (1), Bjelis (5), Sigurdsson (3), Philipp Günther (2), Hausmann (n. e.), Varga, Stachelberger, Posch, Djukic (7), Prce (9), Knauth (5), Medic (3/1)
CBM Valladolid: Sierra (1. bis 22./14:14 und ab 31., Lorges (23. bis 30.); Edu (1), Antonio, Kis, Encinas Veslaco (5), Gull (5/2), Rentero (1), Lopez (1), Olea Velasco, Garabaya (7), Chema (3), Parrondo (1), Muratovic (11)