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Rekordsaison für Flugretter

Schwarzach - "Der 16. Februar war der absolute Großkampftag, da hatten wir an einem Tag 30 Einsätze", beschreibt der Chef der Vorarlberger Flugretter, Artur Köb, die heurige Rekordsaison.

Die hervorragenden Buchungszahlen spiegeln sich auch in der Unfallbilanz auf den Pisten wieder: Durchschnittlich sechsmal pro Tag hoben die gelben Notarzthelikopter „C8“ und „Gallus 1“ bis Ende März von den Stützpunkten in Nenzing und Lech ab – macht insgesamt 676 Einsätze. 57 Mal unterstützte die Schenk Air aus Schruns. „Wir haben bis jetzt etwa 100 Einsätze mehr als im Vorjahr geflogen“, so Köb.

Unfallambulanzen voll

Gleiches gilt für die Unfall­ambulanzen der Krankenhäuser: 5500 verletzte Wintersportler wurden unter anderem wegen Knochenbrüchen, Prellungen und Bänderrissen behandelt, ein Anstieg von elf Prozent. „Die Zahlen sind im Zusammenhang mit der Zunahme der Nächtigungen im heurigen Jahr zu sehen. Es gab aber nicht nur mehr Unfälle, diese sind auch schwerer ausgefallen“, erklärte der Feldkircher Arzt, Dr. Karl Benedetto, der auch Präsident der Gesellschaft für Unfallchirurgie ist. Die Zeiten des Akja-Transports scheinen angesichts der Unfallberichte so gut wie vorbei zu sein: Wird mittlerweile jeder Wintersportler mit einem verstauchten Fuß per Helikopter vom Berg geholt? „Nein“, sagt Martin Hron, Leiter der Rettungs- und Feuerwehrleitstelle in Feldkirch. Ob eine Bergung des verunglückten Wintersportlers per Hubschrauber notwendig ist, entscheide der zuständige Disponent in der Feldkircher Leitstelle zusammen mit der Pistenrettung vor Ort. „Es kommt auf die Art der Verletzung und die Zugänglichkeit des Geländes an. Wenn es zu lange dauert, den Verletzten etwa per Trage abzutransportieren, ist es besser, den Helikopter zu alarmieren, der binnen weniger Minuten vor Ort ist“, so Hron. Wie schwerwiegend eine Verletzung ist, stelle sich zudem oft erst im Spital heraus.

95 Prozent versichert

Nur bei drei Prozent aller Einsätze bleibt die Vorarlberger Flugrettung auf den Kosten sitzen, in den meisten Fällen zahlt die Sozialversicherung oder der Patient. Mitt­lerweile sind jedoch 95 Prozent der Wintersportler privat zusatzversichert, etwa über den Alpenverein, so dass kaum einer der Verletzten die Kosten aus eigener Tasche zahlen muss.

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