AA

Reizvolles Gemisch zweier Musikstile

Maestro Alfredo Bernardini (rechts) musizierte mit dem Concerto Stella Matutina.
Maestro Alfredo Bernardini (rechts) musizierte mit dem Concerto Stella Matutina. ©Veranstalter

Erstes Abo-Konzert 2011 des Concerto Stella Matutina auf der Kulturbühne AmBach.

Götzis. “Les gouts Réunis” war das Motto des ersten Abo-Konzertes 2011, welches das renommierte heimische Concerto Stella Matutina seinen zahlreichen Fans im ausverkauften Saal der Götzner Kulturbühne AmBach präsentierte. Das Motto verlangt nach einer Erklärung. “Les gouts Réunis” bedeutet etwa “Die vereinigten Geschmäcker”, das ist ein von Francois Couperin kreierter neuer, so genannter “vermischter Stil” von französischer und italienischer Klangrede. Die Komponisten des Konzertprogramms trugen zwar alle deutsche Namen – Fischer, Händel, Fux, Johann Sebastian Bach und Telemann – doch sie alle pflegten mit hoher Kunstfertigkeit den galanten, “französisch-italienisch-vermischten Stil”.
Franzosen und Italiener entzweiten lange den Geschmack des Publikums. Deutsche und österreichische Komponisten waren hingegen für den neuen “Mix” sehr empfänglich, ohne aber ihre ureigensten Wurzeln zu verlassen oder zu verraten. Das bekannt hervorragende Ensemble Concerto Stella Matutina musizierte zum zweiten Mal mit dem weltberühmten italienischen Barockoboisten Alfredo Bernardini, der auch als dezenter Dirigent wirkte. Er konzertiert weltweit mit allen prominenten Ensembles für Alte Musik.

Barocke Perlenkette

Höchste Präzision im Zusammenspiel, jugendliches Engagement und klare Klangpracht sind bei Stella Matutina erfreulicherweise der schon selbstverständliche Qualitätslevel. So dienten die vorwiegend weiblichen Musici zu Beginn Johann Caspar Ferdinand Fischer (1656-1746) in einer teils gestampften vitalen Ouvertüre in C-Dur, gefolgt von Händels majestätischem Concerto Grosso, HWV 324, op. 6, Nr. 6, in g-Moll und der frischen Serenada à 8 von Johann Joseph Fux.
Nach der Pause folgten die Barockgroßmeister Johann Sebastian Bach und Telemann. Maestro Bernardini ließ mit delikatem Ton seine Oboe d´amore in Bachs Concerto BWV 1055 in A-Dur aufblühen, und Telemanns Ouvertüre aus der Tafel-Musik, 2. Teil, brachte einen grandiosen Dialog von Herbert Walser-Breuss (Trompete) und Alfredo Bernardini (Oboe). Die 19 “handverlesenen” Spitzenmusiker des Concerto Stella Matutina wurden von den Barockfans wie gewohnt stürmisch gefeiert. Es war übrigens ein Konzert mit einem Hauch von frühem vereinigtem “Musik-Europa”…

Nächstes Konzert: Die h-Moll-Messe von Bach am 13. Mai in der Neuen Pfarrkirche Götzis.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Feldkirch
  • Reizvolles Gemisch zweier Musikstile