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Reiterwege könnten künftig mehr kosten

Feldkirch/Dornbirn/Göfis – Die Reiter Vorarlbergs sind empört: manche Gemeinden gedenken eine Gebühr für gewisse Reitwege zu erheben. VOL Live hat mit den unterschiedlichsten Seiten über die Reitwege gesprochen.
Interview mit Lothar Nesensohn
Interview mit Hubert Gorbach
Interview mit Klaus Anders
Interview mit Heidi Dittmann

In der Gisinger- und Noflerau im Feldkircher Gemeindegebiet ist es schon seit Jahren üblich, dass Reiter für die Reitwege der Agrargemeinschaft Altenstadt eine Gebühr entrichten. „Wir hatten schon lange Beschwerden von allen Seiten vorliegen. Da haben wir uns schon vor Jahren mit den Reitern an einen Tisch gesetzt, um eine Lösung zu finden“, schildert Lothar Nesensohn von der Agrargemeinschaft Altenstadt. Beschwerden gibt es immer wieder und leider auch Unfälle, da es bei vermeintlichen Reitwegen oder solchen, die keiner genauen Zuordnung unterliegen, gerne zu Reibereien zwischen Radfahrern, Fußgängern und Reitern kommt. Grundsätzlich ist das Reiten auf Gemeinde-, Güter- und Forststraßen erlaubt, bis es eine Einschränkung seitens des Eigentümers gibt. Jedoch sind diese Ausnahmen sehr oft nicht deutlich beispielsweise durch ein „Reiten verboten“ Schild gekennzeichnet.

Wer trägt die Kosten für die Pflege der Reitwege?

Wege jeder Art erfordern eine Pflege und auch eine Haftung. „Wir schneiden für die Kosten unserer Wege in Nofels und Gisingen dafür die Wege aus, halten sie in Schuss“, sagt Lothar Nesensohn im VOL Live Interview. Konkret bedeutet dies für Reiter, dass sie jährlich zwischen 40 und 80 Euro für den „verlängerten“ Reitweg in der Au bezahlen müssen. „Wir haben gesehen, dass Reiter in diesem Gebiet immer wieder in eine Sackgasse reiten und haben daher unsere Wege als Verlängerung zu einem Rundweg angeboten“, schildert er weiter. Um die Pferdeliebhaber besser kontrollieren zu können, wurde ebenfalls schon vor Jahren die Reiterplakette ins Leben gerufen. „Diese Reiterplakette hält schlecht am Sattel , das Material lässt schnell nach und außerdem geht es nur darum die Reiter dann besser anzeigen zu können“, meint Heidi Dittmann aus Göfis, die selbst schon einige Erfahrungen mit den Reitwegen in und um Göfis gemacht hat. „Ich muss im Sommer immer wieder mit den Kindern, die auf den Pferden reiten wollen, über oder an der Straße entlang reiten, da das schönste Waldgebiet leider für Reiter gesperrt ist“, sagt Heidi Dittmann. Laut der Agrargemeinschaft Altenstadt ist neben weiteren Gemeinden auch die Göfner Gemeinde derzeit nicht abgeneigt für manche Reitwege eine Gebühr zu erheben. „Ich frage mich ernsthaft, wo wir dann noch reiten dürfen“, empört sie sich weiter. Diese Gedanken machen sich derzeit einige Reiter in ganz Vorarlberg. „Besonders im Unterland Vorarlbergs ist das Reiten im Gelände schwierig. Es gibt einfach zu wenige Möglichkeiten“, meint auch Klaus Anders, Vizepräsident des Bundesfachverband für Reiten und Fahren in Österreich. Jedoch sieht er die Handhabung in der Gisinger- und Noflerau nicht negativ: „Ich finde es gut, wenn sich die Agrargemeinschaft Altenstadt der Reitwege annimmt und sie pflegt.“ Dass dies etwas kostet, sieht er nicht als Problem. „Das Problem sind die Schwarzreiter, die nicht unserem Verband angeschlossen sind“, sagt er weiter.

Der Präsident der Reitervereinigung Frastanz, Hubert Gorbach, wusste noch nichts von den Plänen der Nachbargemeinde Göfis: „Ich finde zusätzliche Gebühren für Reiterwege ein Witz. Schließlich muss man sich hier überlegen, dass die EU und die Agrargemeinschaft bereits Förderungen dafür einfließen haben lassen.“

Einheitliche Lösung

Ein Wunsch drängt sich jedoch bei allen Beteiligten auf: es soll für eine einheitliche Lösung für das ganze Land ausdiskutiert werden. Nachdem es derzeit nur einen größeren Reitweg von Höchst bis an die Frutz gibt, dort das Haftungsproblem gut gelöst wurde, wie auch Klaus Anders anmerkt, gilt es nun weitere Möglichkeiten für die Reiter zu suchen. „Ich bin der Ansicht, dass es auch Reitwege über die einzelnen Gemeinden hinaus geben muss, wie dies von Höchst bis zur Frutz möglich ist. Damit könnte man wirklich gute Wege entwerfen, mit langen Galoppstrecken“, schildert Lothar Nesensohn.

Interview mit Lothar Nesensohn

Hubert Gorbach, Präsident der Reitervereinigung Frastanz

Interview mit Klaus Anders, Präsident Landesverband für Reiten

Interview mit Heidi Dittmann, Betroffene Reiterin

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