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Regio zeigt sanfte Seite

In der Vorwoche wurde entlang des Radweges bei Egg massiv gerodet – mit dem Ausbau soll das aber nichts zu tun haben.
In der Vorwoche wurde entlang des Radweges bei Egg massiv gerodet – mit dem Ausbau soll das aber nichts zu tun haben. ©VOL.at: Philipp Steurer
Doren, Egg – Umstrittener Achtal-Radweg zwischen Doren und Egg: Regio will nun breiter diskutieren und Bürger informieren.
Radweg zwischen Doren und Egg
Radweg Doren - Egg: Sinn oder Unsinn

Hohe Wellen schlug in den vergangenen Wochen der geplante Ausbau der ehemaligen Wälderbahntrasse zwischen Doren und Egg zum Radweg. Der Baubescheid der BH liegt vor. Die Bagger sollen möglichst noch diesen Winter auffahren – so der Plan. Doch nun ist die Regio Bregenzerwald wieder etwas zurückgerudert.

Volk wird gehört

Angesichts der teils harschen Kritik aus der Bevölkerung sahen die Regio-Vertreter Handlungsbedarf. Dass der Radweg umgesetzt wird, das stehe außer Frage. Über die Qualität des Ausbaus und die Kosten soll indes noch einmal breiter diskutiert, die Bürger demnächst bei Veranstaltungen informiert werden. Das bestätigte Regio-Obmann Anton Wirth auf VN-Anfrage. Gemeinsam mit einem ökologischen Baubegleiter werde alsbald geprüft, welche Möglichkeiten einer „sanfteren“ Umsetzung bestehen. Geplant ist zudem eine gemeinsame Begehung der Strecke. „Wir wollen auf die Bedenken eingehen und der Bevölkerung aufzeigen, wo die Schäden sind. Viele kritische Meinungen beruhen auf Unwissenheit“, ist Wirth überzeugt. Er räumt jedoch ein: „Wir brauchen keinen Mercedes. Aber die Mauern und Stützbauten müssen saniert werden, sonst ist der Weg über kurz oder lang nicht mehr begehbar.“ Froh über die Entscheidung der Regio zeigt sich Naturschutzlandesrat Erich Schwärzler. Er habe sich schon von Beginn an für eine naturverträgliche und auch billigere Variante ausgesprochen. Sanierungs- wie auch Sicherungsmaßnahmen seien notwendig, letztere jedoch getreu dem Motto: „So wenig Zaun wie möglich.“

Kosten versus Attraktivität

Die Für und Wider des Ausbaus wurden zuletzt beim VN-Stammtisch rege debattiert. In zahlreichen Leserbriefen machten Bürger ihrem Unmut Luft. Nebst den Eingriffen in die Natur wurden die Attraktivität und die Familienfreundlichkeit des Radweges infrage gestellt. Auch die veranschlagten Kosten in Höhe von über vier Millionen Euro sowie die über vier Kilometer lange Absturzsicherung aus Edelstahlnetzen stießen mehrheitlich auf Unverständnis.

Thema im Ausschuss

„Um in der Diskussion für mehr Klarheit zu sorgen“, hat FPÖ-Chef Dieter Egger unlängst in einem offenen Brief einen Überblick über die tatsächliche Situation gefordert. Dementsprechend wird Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser am Mittwoch, im Rahmen der Budgetberatungen in der Sitzung des Volkswirtschaftlichen Ausschusses, Bericht über den Stand der Dinge sowie die projektierten Kosten abliefern.

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