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Regierung von Cote d'Ivoire zurückgetreten

Präsident Ouattara kündigte eine Erneuerung des Landes an
Präsident Ouattara kündigte eine Erneuerung des Landes an
Die Regierung von Cote d'Ivoire (Elfenbeinküste) ist zurückgetreten, um den Weg für die von Präsident Alassane Ouattara angekündigte Erneuerung des Landes freizumachen. In den kommenden Tagen werde eine neue Regierung gebildet, die "mehr Effizienz" zum Ziel habe, erklärte Ouattara am Mittwoch in Abidjan.


Er setzte den bisherigen Ministerpräsidenten Daniel Kablan Duncan wieder ein und beauftragte ihn mit der Regierungsbildung. Duncan erklärte, er habe den Rücktritt seiner Regierung eingereicht, um den Weg freizumachen für die “neue Dynamik”, die sich der Präsident gewünscht habe.

Ouattara bedankte sich bei dem 73-Jährigen für dessen treue Dienste. Wenige Stunden später erließ er ein Dekret, in dem er den seit Oktober 2012 amtierenden Duncan wieder als Regierungschef nominierte.

Mit der Regierungsumbildung, mit der seit Wochen gerechnet wurde, soll das von Ouattara geplante “Erneuerungsprojekt” für den westafrikanischen Staat vorangetrieben werden. Der 74-jährige Staatschef war im Oktober mit 83 Prozent der Stimmen für eine zweite Amtszeit wiedergewählt worden. Er hatte die Regierung zunächst im Amt gelassen und von ihr “konkrete Ergebnisse” beim Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit und “eine Verstärkung der Prinzipien der guten Regierungsführung” verlangt.

Ouattara hatte bei seiner Wiederwahl versprochen, den Aussöhnungsprozess zwischen den ehemaligen Bürgerkriegsparteien zu beschleunigen, mehr für eine gerechtere Verteilung des Wohlstands zu tun und Maßnahmen gegen die Jugendarbeitslosigkeit zu ergreifen. Außerdem will er eine neue Verfassung ausarbeiten lassen, die Gegenstand einer Volksabstimmung werden soll.

Mit dem Beginn des ersten Mandats Ouattaras 2011 war das Land nach jahrelangen Unruhen zur Ruhe gekommen. Nach der ersten Wahl Ouattaras zum Präsidenten 2010 hatte sich sein Amtsvorgänger und Konkurrent Laurent Gbagbo geweigert, den Wahlsieg anzuerkennen. Dies führte zu monatelangen Unruhen in dem westafrikanischen Land, in deren Verlauf 3.000 Menschen getötet wurden. Gbagbo muss sich inzwischen vor dem Internationalen Strafgerichtshof (IStGH/ICC) in Den Haag verantworten.

Bereits von 2002 bis 2007 gab es einen schweren bewaffneten Konflikt in Cote d’Ivoire. Nach einem gescheiterten Militärputsch gegen Gbagbo war das Land gespalten zwischen dem von Gbagbo kontrollierten Süden und dem von seinen Konkurrenten kontrollierten Norden.

Inzwischen ist die Wirtschaft wieder im Aufschwung. Das Land ist wieder auf seinen Platz als weltgrößter Kakaoproduzent und als größte Wirtschaftsnation Westafrikas zurückgekehrt.

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