Bei der Präsentation des Prüfberichts zum Thema Sozialfonds mit Schwerpunkt Suchtkrankenhilfe wurden aber das unterschiedliche Berichtswesen der Institutionen und die lange Wartezeit auf Plätze im stationären Entzug kritisiert.
Laut Schätzungen gibt es in Vorarlberg etwa 1.300 Personen mit problematischem Drogenkonsum. Im Jahr 2006 betrugen die Ausgaben für die Bekämpfung von Suchtkrankheiten insgesamt rund 5,2 Mio. Euro. Für die ambulante Betreuung von Drogenpatienten wurden dabei rund 1,7 Mio. Euro aufgewendet, für die Präventionsarbeit 650.000 Euro.
Die einzelnen Einrichtungen leisteten laut Schmalhardt engagierte Arbeit, in Zukunft müsse man aber darauf achten, dass auf den bestehenden Bedarf und auch auf bisher nicht erreichte Zielgruppen, etwa Migranten, eingegangen werde. Dazu soll die derzeitige Struktur der Angebote von einem neutralen Experten beurteilt werden.
Arbeits- oder Wohnungsprojekte, die tagesstabile Abläufe für ehemalige Suchtkranke schaffen, fehlten weitgehend, kritisierte Schmalhardt. Als nicht zufriedenstellend beurteilte der RH auch die lange Wartezeit auf einen Platz in einer stationären Entzugseinrichtung. Die Wartezeit betrage meist mehrere Wochen. Die Einrichtung einer zentralen Drogenentzugsklinik werde derzeit geprüft, was Schmalhardt begrüßte. Positiv bewertete der RH in seinem Bericht zudem die Eventbegleitung, die sich präventiv an Jugendliche richtet.
Bei der Vereinheitlichung im Berichtswesen sei man bereits auf gutem Weg, jedoch fehlten weiterhin schriftliche Vorgaben des Landes für eine einheitliche Budgeterstellung und Tarifkalkulation, so Schmalhardt. Der Rechnungshof empfahl, mehr Transparenz, Übersichtlichkeit und Vergleichbarkeit zu schaffen. Entsprechende Vereinbarungen wurden seitens des Landes bereits ausgearbeitet, mit dem Großteil der Einrichtungen habe man aber noch keine Abschlüsse getätigt. Ein wichtiger und richtiger Schritt sei in dem Zusammenhang der Produktkatalog, wodurch Leistungen konkret zugeordnet und so vergleichbar würden, erklärte Schmalhardt.
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