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Reale Kriminalgeschichte

Bregenz. Beim gestrigen Gastspiel des Ein-Mann-Stückes “Der Patriot” versucht Felix Mitterer einen Einblick in die Seele Fuchs zu geben.

Er offenbart dabei zu gleichermaßen Genie und Wahnsinn des Mannes und schafft es auf beeindruckende Weise, seine innere Zerrissenheit darzustellen. Mit “Der Patriot” ist Mitterer eine schwierige Gratwanderung gelungen. Er hat sich der Schwarz-Weiß-Malerei enthalten, es geht ihm nicht darum, ein Monster vorzuführen, zugleich aber beschönigt er nichts und liefert mit seinem Stück ein abgründig-interessantes Psychogramm. Mehr als das aber besticht der Text durch Genauigkeit im Hinblick auf die damaligen Ereignisse und die politischen Hintergründe. Über die Tatsache, dass einzelne Passagen etwas aufgesetzt wirken – etwa wenn in einer der “irrealen” Szenen eine Parallelität zwischen der “Bajuwarischen Befreiungsarmee” und dem grausamen Kampf der Bayern gegen die Tiroler Bauern hergestellt wird und Fuchs das abgegriffenste aller Hofer-Zitate bemüht – kann man mit einigem guten Willen denn auch hinwegsehen.
(tok)

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