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Raucherzonen im Dornbirner Messpark

Rauchen in Einkaufszentren: Der Messepark Dornbirn könnte Schule machen, denn das Qualmen wird bald nur noch in Raucherzonen erlaubt sein. Eine APA-Umfrage zeigt, wie unterschiedlich das Thema in den Zentren gehandhabt wird.

APA fragte in in Österreichs größten Einkaufszentren nach, wie mit dem Thema Rauchen umgegangen wird.

Im Messepark in Dornbirn, Vorarlbergs größtem Einkaufszentrum, wird das Qualmen in absehbarer Zukunft ebenfalls nur noch in Raucherzonen erlaubt sein. „Wir sind schon länger mit den Planungen beschäftigt, in den nächsten Monaten werden wir zur Umsetzung kommen“, kündigte Geschäftsführer Burkhard Dünser auf APA-Anfrage an. Zu Gute kommen soll das Rauchverbot jenen Kunden, die sich nicht Tabakrauch aussetzen wollen.

Die Überlegungen seien weit fortgeschritten, manche Schwierigkeit müsse aber freilich noch gelöst werden, so Dünser. „Das Thema ist sehr komplex und sensibel, schließlich wollen wir niemanden diskriminieren“, betonte der Geschäftsführer. Dennoch halte man im Messepark die Zeit für einen solchen Schritt für reif. Erste Überlegungen in Richtung Rauchverbot habe man bereits vor drei Jahren nach dem Besuch eines Nichtraucher-Einkaufszentrums in die Schweiz angestellt.

Der Messepark ist Vorarlbergs größtes Einkaufszentrum. Im Vorjahr wurde es nach Angaben von Dünser von 5,2 Mio. Kunden frequentiert. Der Messepark-Umsatz belief sich 2004 auf 149 Mio. Euro und lag damit um 1,5 Prozent unter dem Ergebnis von 2003. Den Rückgang begründete Dünser mit umfangreichen Umbaumaßnahmen im Haus, weshalb manche Geschäfte monatelang geschlossen bleiben mussten. Weiters zum Umsatz-Rückgang beigetragen habe die Ausgliederung einer Bäckerei-Produktion.

Rauchen Verboten und Nichtrauch-Motivation

Das Beispiel der Shopping City Süd (SCS), in der seit Dienstag das Rauchen nur mehr in Gastronomiezonen erlaubt ist, scheint nur teilweise Schule zu machen. Im Wiener Donauzentrum, dem größten Einkaufszentrum der Bundeshauptstadt, wird etwa das Rauchen künftig auf spezielle Zonen eingeschränkt – analog zur SCS. Die Vorkehrungen zur Umsetzung der gesetzlichen Bestimmungen seien voll im Gange, „Rauchen verboten“-Kleber bereits bestellt, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme der Betriebsführungsgesellschaft. In der Lugner-City kleben schon 20 dieser Pickerln. Die Aschenbecher hat Richard Lugner, der Chef des Hauses in Rudolfsheim-Fünfhaus, allerdings nicht entfernen lassen.

„Wir werden in keiner Weise jemanden vergrämen“, sagte Lugner zur APA. Generell zeigte er wenig Verständnis für das Gesetz, das seiner Ansicht nach nur für unbelüftete öffentliche Räume etwas bringt. In seinem Einkaufszentrum sorge die Belüftungsanlage dagegen für einen kompletten Austausch der Luft alle 15 Minuten. „Wir haben keine Rauchbelastung, da gibt es auch nicht das Passivrauchen“, so Lugner.

Kein Rauchverbot, sondern eine positive Motivation zum Nichtrauchen gibt es bereits seit Anfang Dezember des Vorjahres in Salzburgs größtem Einkaufszentrum, dem Europark. „Nette Damen gehen mit Aschenbechern herum, und wer seine Zigarette ausdrückt, bekommt ein kleines Geschenk (Tic-Tac)“, schilderte Center-Manager Christoph Andexlinger der APA. Alleine im Dezember wurden so 11.000 Glimmstängel frühzeitig ausgedämpft. Die Zahl der Raucher sei im Europark inzwischen deutlich weniger geworden. Auch bei den Betroffenen selbst, vor allem bei den Jugendlichen, komme diese Aktion sehr gut an. „Wir werden aus den Leuten keine Nichtraucher machen. Aber sie lernen, auf die zwei, drei Zigaretten im Einkaufszentrum zu verzichten“, so Andexlinger.

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