"Die Entscheidung der Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner ist zu Kenntnis zu nehmen, auch wenn ich mir ein anderes Abstimmungsergebnis gewünscht hätte. Mein Dank gilt dennoch allen, die mit großem Einsatz für die Umsetzung des Projektes gearbeitet haben, insbesondere gilt dies für meine Regierungskollegen in Liechtenstein“, so Landesrat Johannes Rauch via Aussendung.
Der Abstimmung gingen jahrelange gemeinsame Planungen und Abstimmungen von Schweiz, Liechtenstein und Österreich voraus. 2015 wurde das behördliche Genehmigungsverfahren des Eisenbahninfrastrukturprojektes mit einem positiven UVP-Bescheid abgeschlossen. Als Herzstück des Projekts wurde ein zweigleisiger Ausbau zwischen Tisis und Nendeln geplant, der die Grundlage für einen S-Bahn-Halbstunden-Takt zwischen Feldkirch und Buchs darstellt. Zusätzlich sollten entlang der Strecke zahlreiche Haltestellen in Liechtenstein und Vorarlberg modernisiert werden. Die Finanzierungsverhandlungen zwischen Liechtenstein und Österreich gestalteten sich schwierig und wurden sogar für einen längeren Zeitraum sistiert. Im vergangenen Jahr wurde schließlich die Finanzierung für den auf Liechtenstein‘schen Staatsgebiet gelegenen Teil des Projektes von Grund auf neu ausverhandelt. Mit den "Nein" der Liechtensteiner Bevölkerung zum Projekt bzw. dessen Finanzierung sei die Umsetzung des Projektes nun völlig offen, so Rauch.
Für tausende Vorarlberger und Schweizer Pendlerinnen und Pendler, deren Arbeitsplatz in Liechtenstein liegt, sei das Abstimmungsergebnis keine gute Nachricht. Das Straßennetz ist vielerorts bereits heute zu den Stoßzeiten überlastet, der gemeinsame Lebens- und Wirtschaftsraum der 3-Länder-Region entwickelt sich weiter dynamisch und Staus, Lärm- und Schadstoffemissionen belasten auch die Wohnbevölkerung der Grenzregionen. Für Rauch ist deshalb klar: "Ein leistungsfähiger Öffentlicher Verkehr ist in einer Region wie dem Rheintal eine Notwendigkeit, um unsere hohe Lebensqualität in Liechtenstein, der Schweiz und Vorarlberg auch in der Zukunft erhalten zu können. Gemeinsam mit den Partnern der Nachbarregionen und im Bund werden wir nun darüber beraten, wie wir weiter vorgehen können, um auf dieser wichtigen Verkehrsachse die notwendige Leistungsfähigkeit der Bahninfrastruktur und einen zeitgemäßen öffentlichen Verkehr sicherstellen zu können."
(VOL.AT)
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