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Raubüberfall in Dornbirner Wohnung - lange Haftstrafen

Am heutigen Montag fand der Prozess zum Raubüberfall des vergangenen Jahres statt.
Am heutigen Montag fand der Prozess zum Raubüberfall des vergangenen Jahres statt. ©vn/Eckert
Die drei Männer, die den Tresor des 90-jährigen Dornbirners öffnen wollten, wurden zu sechs, fünfeinhalb und fünf Jahren Haft verurteilt.
Aufklärung des schweren Raubüberfalles in Dornbirn
Raubüberfall in Dornbirner Wohnung – zwei Opfer gefesselt

Drei junge Männer aus Deutschland im Alter von 21 und 22 Jahren sind am Montag am Landesgericht Feldkirch unter anderem wegen versuchten Raubes zu Haftstrafen von sechs, fünfeinhalb und fünf Jahren verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass das Trio im Juni 2020 in Dornbirn versucht hat, in einer Wohnung gewaltsam einen Safe zu öffnen. Dabei fesselten die Angeklagten zwei Frauen mit Klebeband an Stühle. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Tresoröffnung misslungen

Zwei der Männer sind 21 Jahre alt, der dritte 22 Jahre. Bereits etwa ein Jahr vor der Tat waren zwei von ihnen als damalige Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes vom 90-jährigen Bewohner gerufen worden, da der Mann die Schlüssel seines Geldschranks verloren hatte. Die Männer hatten den Auftrag den Tresor zu öffnen, was ihnen aber nicht gelang. Da sie den 90-Jährigen für einen Millionär hielten, kehrten sie im Juni vergangenen Jahres zurück, dieses Mal aber in krimineller Absicht.

Am frühen Abend verschafften sie sich Zutritt zur Wohnung, überwältigen die Betreuerin des Mannes und fesselten sie mit Klebeband an einen Stuhl in der Küche. Als später noch eine Verwandte zu Besuch kam, um in der Wohnung Nachschau zu halten, wurde auch sie mit Klebeband an einen Stuhl gefesselt. Den 90-jährigen Mann ließen die Bewohner unbehelligt, weil er ihnen aufgrund seines Gesundheitszustands nicht gefährlich werden konnte.

Straftat zu "einfachem" Raub degradiert

Zwar versuchten sich die Angeklagten zweieinhalb Stunden lang mit einem Winkelschleifer am Geldschrank, sie scheiterten aber wie im Jahr davor: Der Safe war nicht aufzubekommen. So ergriffen die Männer die Flucht, sie wurden Monate später in Deutschland ausfindig gemacht und nach Österreich ausgeliefert.

Da der Senat die drei Männer für keine kriminelle Vereinigung hielt, wurde die ursprünglich als versuchter schwerer Raub angeklagte Straftat zu einem "einfachen" Raub degradiert. Dennoch wurden empfindliche Haftstrafen ausgesprochen, vor allem deshalb, weil die Opfer an einer Wohnstätte heimgesucht wurden. Der Erstangeklagte wurde zu sechs Jahren Haft, der Zweitangeklagte zu fünf und der Drittangeklagte zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Pflegerin, die ein Trauma erlitt, wurden 1.500 Euro Entschädigung zugesprochen.

(APA)

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