Er hatte am 7. Jänner 2005 ein Juwelier-Geschäft in der Innenstadt überfallen, wobei er der Angestellten seinen Revolver zwei Mal auf den Kopf schlug und sie damit dazu brachte, ihm aus der Kassenlade 600 Euro auszuhändigen. Auf der Flucht schoss er auf einen ihn verfolgenden Passanten und traf diesen im Lendenbereich. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Täter hatte sich in dem Geschäft zunächst zum Schein nach Uhren der Marke Breitling erkundigt. Dann zückte er sein Schießeisen und dirigierte die Angestellte ins Nebenzimmer wo er verlangte, sie möge ihm den Safe öffnen. Den gab es gar nicht, er hatte irrtümlich einen Kühlschrank für einen solchen gehalten.
Mit geringer Beute geflohen
Mittlerweile waren Passanten auf die Vorgänge in dem am Tuchlauben etablierten Juwelier-Geschäft aufmerksam geworden. Der Räuber registrierte das und ergriff mit seiner spärlichen Beute die Flucht.
Zwei beherzte Männer nahmen die Verfolgung auf, was einer von ihnen beinahe mit dem Leben bezahlte. Während der Jüngere zurückfiel, hatte ein 40-Jähriger den Flüchtenden auf der Wipplingerstraße beinahe eingeholt.
Verfolger hatte Glück im Unglück
Der Slowake – bereits wegen Raubes vorbestraft, zuletzt wegen mehrerer Einbrüche fünf Jahre im Gefängnis – blieb stehen, drehte sich um, richtete aus einer Entfernung von einem Meter seine Waffe auf den Verfolger und drückte ab. Das Geschoss durchschlug zunächst die rechte Hand des Wieners und drang ihm dann in den Lenden-Bereich.
Er hat in die Bauchgegend gezielt und musste es für möglich halten, dass es zu einer tödlichen Verletzung kommt, sagte Staatsanwältin Karin Bauer. Sie legte dem Schützen daher versuchten Mord zur Last. Die Geschworenen verneinten das jedoch und sprachen den Angeklagten wegen schweren Raubes und absichtlicher schwerer Körperverletzung schuldig. Der 31-Jährige erbat Bedenkzeit.
5000 Euro Schmerzensgeld
Dem angeschossenen Passanten wurden vom Gericht 5.000 Euro Schmerzensgeld zugesprochen. Der Angeklagte hatte betont, er habe den Mann nicht zu töten versucht: Ich wollte ihn nur abschrecken. Eigentlich sei er nach Wien gekommen, um hier den Revolver zu verkaufen, den er nach einer Drogenrazzia in seiner Heimat gefunden haben will.
Der Überfall sei nicht geplant gewesen, beteuerte der Slowake. Er kann es selbst kaum glauben, was er gemacht hat, erklärte seine Verteidigerin. Es sei doch eine völlig hirnrissige Idee, mitten in Wien einen Juwelier ausrauben zu wollen.
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