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Rattenplage am Bodensee: So ist die Situation in Vorarlberg

In Vorarlberg ist derzeit keine Rattenplage bekannt.
In Vorarlberg ist derzeit keine Rattenplage bekannt. ©Symbolbild: APA/DPA, VOL.AT/Mayer
Die Stadt Lindau hält derzeit dazu an, Tiere am Bodensee nicht zu füttern. Grund ist eine Rattenplage. Ist auch Vorarlberg betroffen?
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Viele Menschen, die an Seen spazieren gehen, bleiben nur allzu gerne stehen, um Enten und Schwäne zu füttern. Besonders Kinder und Senioren haben ihre Freude daran, Wasservögel mit Brot und Essensresten zu verköstigen. Das gut gemeinte Füttern birgt jedoch seine Tücken, wie die Stadt Lindau derzeit feststellen muss: Am Uferbereich des Köchlinweihers und an angrenzenden Grundstücken gibt es einen erhöhten Rattenbefall.

Die Schädlinge werden durch die, für sie verlockenden, Essensreste angelockt. "Das ist bei uns in Vorarlberg sicher sehr ähnlich", erklärt Biologe Klaus Zimmermann im Gespräch mit VOL.AT. An sich sei es auch in Vorarlberg nicht erwünscht Wasservögel zu füttern, da bekannt sei, dass Schädlinge dadurch angezogen werden. "Die Ratten, die sich dort aufhalten, werden sich auf Dauer auch stark vermehren und können in solchen Bereichen natürlich zur Plage werden", so Zimmermann. Der inatura-Fachberater rät zur Achtsamkeit: Zur Zeit sei keine Plage bekannt, es gebe aber immer wieder Zeichen, dass es sehr rasch passieren könnte.

Keine direkte Bedrohung

Die Tiere seien Opportunisten: "Wenn sie günstige, einfach zu erreichende, Nahrungsquellen zur Verfügung haben, dann werden sie sich auch dort die Bäuche vollschlagen", gibt Zimmermann zu verstehen. Bei einer Vogelfütterung, die sehr oft in übertriebenem Ausmaß angewendet werde, bleibe sehr viel Futter übrig. Ein erhöhtes Rattenvorkommen sei keine direkte Bedrohung. Je größter die Population sei, desto eher würden die Tiere auch in andere Gegenden abwandern. "Ganz isoliert darf man das Problem nicht beachten auf einen Ort bezogen", verdeutlicht der Experte. Wenn sich Tiere in großer Zahl versammeln würden, sei auch die Gefahr einer Übertragung von Keimen stark gefördert.

Die Fachberatung der inatura hat bereits gemeinsam mit dem Land Vorarlberg und Birdlife ein Merkblatt zum Füttern von Wasservögeln erstellt. Darin ist vermerkt, warum man Wasservögel nicht füttern sollte. "Ich glaube das ist der beste Weg die Menschen auch wirklich zu erreichen", so der Biologe. Mit diesen fachlichen Argumenten werde es vielleicht leichter fallen, von der Fütterung abzulassen.

(Red.)

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