Rätselraten um totes Neugeborenes

Das Rätselraten um eine vergangenen Jahres in Lindau gefundene Babyleiche geht jetzt von neuem Los. Nach einer DNA-Analyse stellte sich heraus, dass die angebliche Mutter absolut nichts mit dem Baby zu tun haben kann.

Zur Vorgeschichte: Am 17. Juni vergangenen Jahres fanden zwei Jugendliche in einem Waldstück im Lindauer Stadtteil Hochbruch die Leiche eines neugeborenen Mädchens. Durch die starke Verwesung des 49 Zentimeter großen Babys konnte bei der Obduktion die Todesursache nicht exakt festgestellt werden. Weder ein natürlicher Tod noch ein gewaltsames Vorgehen konnte damit ausgeschlossen werden.

“Nur wenige Tage nach dem Fund der Babyleiche wurde eine angeblich vermisste Frau aus dem Oberallgäu bei einem Ladendiebstahl in München erwischt”, heißt es seitens der Lindauer Kriminalpolizei.Da die Vermisste Bekannten gegenüber vor ihrem Verschwinden von einer Schwangerschaft sprach, wurde sie mit dem Fall in Lindau konfrontiert. “Bei ihrer Festnahme waren allerdings keine Spuren einer Schwangerschaft feststellbar”, so die Ermittler weiter. “Die Frau “gestand” dann, die Mutter des Neugeborenen zu sein.”

Die Auswertung einer DNA-Analyse ergab nun, “dass es sich bei der Frau nicht um die Mutter des toten Säuglings handeln kann”, steht die Kripo wieder am Beginn der Ermittlungen. Warum die Oberallgäuerin sich als Mutter des Babys ausgab bleibt ungeklärt. “Sie konnte uns keine Auskunft darüber geben”, zeigt sich ein Beamter gegenüber den “VN” ziemlich ratlos.

“Jetzt”, so der Fahnder, “stehen wir wieder am Anfang unserer Ermittlungen – da wir die Straftat bereits als geklärt angesehen haben, wird die Aufklärung dieses Falls ziemlich schwierig.”
Die Polizei ist deshalb auf der Suche nach Zeugen, welchen eine Frau bekannt ist, die im fraglichen Zeitraum schwanger war und jetzt kein Kind nachweisen kann.

Hinweise sind an die Kriminalpolizei Lindau, Tel.: +49/83 82/910-0, erbeten.

von Toni Meznar