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Rätsel um den Kinderschreck vom Hatlerdorf

Entrüstet beteuert der 48-jährige Kärtner immer wieder, dass er die Siebenjährige nicht auf die Herrentoilette bei der Hatlerkirche verschleppt hat.

Die Kleine kam verstört nach Hause und erzählte ihrer Mutter, dass ein Mann sie in der Nähe der Hatlerkirche aufs WC geschleppt und in einer Kabine eingesperrt habe. Das Mädchen gab eine relativ genaue Täterbeschreibung und kurz darauf wurde ein Verdächtiger festgenommen. Er gestand den Übergriff, widerrief den Übergriff aber mit der Begründung, er hätte sich auf dem Gendarmerieposten so voll laufen lassen, dass er irgendwann alles zugegeben habe. Am Donnerstag wurde jener Mann einvernommen, welcher – laut Angeklagtem – der wahre Sittenstrolch sei.

Überraschung

Ein höflicher Pensionist  (67) mit Vollglatze und langem grauen Bart betritt den Verhandlungssaal. Er habe nichts zu verbergen, ist auskunftsfreudig. “Eine Unverschämtheit, was der Mann da behauptet”, ist er völlig verdutzt. Der gutmütig wirkende Mann hat Schwierigkeiten, den Fragen des Richters zu folgen, doch, dass er mit der Sache nicht das Geringste zu tun hat, das versichert er immer wieder. Und auch die Angaben des Kindes treffen in keiner Weise auf den Zeugen zu. “Keine Glatze”, sagte es ausdrücklich. Somit scheidet der Zeuge als Täter aus. Die Mutter des Mädchens: “Wir haben ihr immer geglaubt und sie hat von Anfang an immer die selben Angaben gemacht.” Bei einer Gegenüberstellung konnte das Kind den Verdächtigen zwar nicht sicher identifizieren, bezeichnete ihn aber als ähnlich. Um herauszufinden, ob jener Mann, welcher schon einmal an der selben Stelle versucht hat, sich einem Kind zu nähern der “Richtige” ist, wurden nun weitere Zeugen geladen.

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