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Ratingagentur S&P stufte Spanien weiter herab

Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft Spanien herab. Das Rating wird nach S&P-Angaben von "A" um zwei Stufen auf "BBB+" gesenkt. Der Ausblick wird negativ bewertet: Es droht eine weitere Herabstufung. Die Haushaltslage dürfte sich vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Probleme verschlechtern, begründete S&P den Schritt.


Gleichzeitig steige die Wahrscheinlichkeit, dass die Regierung in Madrid den Banken mit weiteren Hilfen unter die Arme greifen müsse. Das wiederum berge das Risiko, dass die Verschuldung weiter ansteigen könne, hieß es.

“Spanien befindet sich in einer Krise enormen Ausmaßes”, sagte Außenminister Jose Manuel Garcia-Margallo am Freitag in einem Radiointerview. S&P senkte die Kreditwürdigkeit des Landes auf eine Bonitätsnote, die nur noch wenige Stufen vom gefürchteten Ramschstatus entfernt ist.

Die Märkte reagierten prompt mit steigenden Renditen auf spanische Anleihen, so dass der hoch verschuldete Staat für frisches Geld noch tiefer in die Tasche greifen muss. Damit zieht sich die Schlinge immer fester um das von einer Rezession geplagte Land, in dem fast jeder Vierte ohne Arbeit ist.

S&P forderte die Länder der Euro-Zone am Donnerstagabend auf, die Bewältigung der Schuldenkrise engagierter anzugehen. Sollten auf europäischer Ebene keine durchschlagenden Maßnahmen ergriffen werden, könne sich die Lage in Spanien noch verschärfen. Schon jetzt gebe es erhebliche Risiken für das Wirtschaftswachstum und den Haushalt, erklärten die Bonitätswächter von S&P.

Spanien gilt seit längerem an den Finanzmärkten als Wackelkandidat. Der Refinanzierungsbedarf der Bankenbranche hat zuletzt Sorgen geschürt, das Land müsse auf Hilfsgelder seiner internationalen Partner zurückgreifen.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds haben die angeschlagenen Geldhäuser aber ausreichend Kapital, um die Rezession zu überstehen. Zuletzt zeigte sich die Regierung in Madrid zuversichtlich, ihr Sparziel für dieses Jahr zu erfüllen. Mit Hilfe eines strikten Sparkurses von mehr als 27 Mrd. Euro will Spanien einen Fehlbetrag von 5,3 Prozent nach Brüssel melden. Im vergangenen Jahr waren es noch 8,5 Prozent.

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