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Rainer Nowak neuer Chefredakteur der "Presse"

Vom Politik-Ressortleiter zum Chefredakteurn: Rainer Nowak.
Vom Politik-Ressortleiter zum Chefredakteurn: Rainer Nowak. ©APA
Die Redaktion der Tageszeitung "Die Presse" hat am Mittwoch die Bestellung von Rainer Nowak zum neuen Chefredakteur bestätigt.
Neue Führung im Hause Styria

In einer Aussendung der Tageszeitung war bei der Wahl von einer “klaren Mehrheit” die Rede. Die “Presse”-Redaktion hat bei der Bestellung von Chefredaktionsmitgliedern ein Mitspracherecht und kann von den Eigentümern vorgeschlagene Kandidaten theoretisch mit Zweidrittelmehrheit ablehnen.

Nowak ist erst der achte “Presse”-Chefredakteur, er tritt sein Amt mit September an und folgt Michael Fleischhacker nach, der rund um die Kooperationspläne zwischen “Presse” und “WirtschaftsBlatt” aus dem Styria-Unternehmen ausscheidet.

Fleischhacker geht, Nowak übernimmt

Nowak war seit 2010 Innenpolitik-Chef des Blattes und leitete seit dem Start 2009 gemeinsam mit Außenpolitik-Chef Christian Ultsch die “Presse am Sonntag”. Der 1972 geborene neue “Presse”-Chefredakteur kommt aus einer Journalisten-Familie. Vater Josef A. Nowak leitete viele Jahre das Wien-Büro der “Tiroler Tageszeitung” und galt wegen seiner harten Fragen als eine der journalistischen Instanzen des wöchentlichen Pressefoyers nach dem Ministerrat, ehe er schließlich Chefredakteur der Austria Presse Agentur wurde. Mutter Krista Hauser arbeitete als Kulturjournalistin für den ORF.Den Wunschberuf Journalist ließ sich Rainer Nowak auch von seinen Eltern nicht ausreden. 1994 startete er seine Medien-Laufbahn neben dem später abgebrochenen Studium der Geschichte und Politikwissenschaft als freier Mitarbeiter für die “Vorarlberger Nachrichten” und mit einem Praktikum bei der “Tiroler Tageszeitung”. 1996 landete er in der “Presse”, wo er unter der renommierten Innenpolitik-Journalistin Anneliese Rohrer anfing. Sie war Nowaks “große Lehrerin”, unter Fleischhacker machte Nowak dann Karriere.

Er durchlief mehrere Ressorts, wurde Ressortleiter Chronik/Wien, übernahm schließlich Sonntags-“Presse” und Innenpolitik und avancierte auch noch zum Gastrokritiker der Tageszeitung. Daneben veröffentlichte er Artikel im britischen “Independent”, schrieb für das jüdische Magazin “Nu” oder die Monatszeitschrift Datum.

Zukunft der Tageszeitung “Presse”

Beim Hearing vor der Redaktion musste sich der neue “Presse”-Chefredakteur am Mittwoch einige “harte Fragen” zur Zukunft des Traditionsblattes gefallen lassen. Der Abgang der gesamten Führungsmannschaft von “Presse” und “WirtschaftsBlatt” sowie die kolportierten Fusions- und Sparpläne der Styria Media Group für ihre beiden Wiener Titel hatte die Redaktion zuletzt stark verunsichert. Konkrete Angaben, wohin die Reise geht, konnte Nowak dabei noch nicht machen, werden die Umstrukturierungs- und Integrationspläne für die beiden Blätter doch erst im Herbst unter dem neuen starken Geschäftsführer Michael Tillian entwickelt.

In der Medien-Beilage “Presse von Morgen” monierte Nowak im Vorjahr schon mal die Trend- und Moden-Abhängigkeit der Branche. “Halbjährlich wird eine neue Sau durchs mediale Dorf getrieben. Die Orientierungslosigkeit, wie klassische Medien mit der neuen Fläche Internet umgehen sollen, verschärfte die Trend- und Wanderprediger-Gläubigkeit noch.” Nowaks Schlussfolgerung: “Eine Zeitung ist eine Zeitung ist eine Zeitung.” Ab September ist Nowak nun selbst für die Orientierung und und Aufmachung der “Presse” verantwortlich.

(APA)

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