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Raich wahrt mit Sieg Chance auf Weltcup

Beim letzten Riesentorlauf der Saison in Aare holte der Tiroler nicht nur den Tagessieg, sondern hat nun auch im Gesamtweltcup nur mehr zwei Punkte Rückstand auf Aksel Lund Svindal.

Wie vor zwei Jahren auf der Lenzerheide wird der alpine Ski-Gesamtweltcup der Herren zwischen dem Österreicher Benjamin Raich und dem Norweger Aksel Lund Svindal im allerletzten Rennen, dem Slalom, entschieden. Mit seinem Sieg am Freitag im Riesentorlauf beim Finale in Aare kam der Pitztaler bis auf zwei Punkte an Svindal heran, der als 19. ohne Zähler blieb. Die kleine Kristallkugel für den Disziplinweltcup ging an den Schweizer Didier Cuche, dem der dritte Tagesrang hinter Raich und dem US-Amerikaner Ted Ligety reichte.

 

Bei strahlendem Sonnenschein unter tiefblauem Himmel hatte Raich die Halbzeitführung herausgefahren, Cuche hatte bei einem Missgeschick gleich am Start den rechten Stock verloren, war aber trotzdem noch Dritter geworden. Im zweiten Lauf spitzte sich die Lage dann zu, heftiger Schneefall sorgte für extreme Verhältnisse, bei denen dann die Sieger Raich und Cuche hießen, denn im Kampf um die kleine Kugel musste sich der Österreicher um zwölf Zähler geschlagen geben.

Seit einer Woche war Svindal als Topfavorit auf den Gesamtweltcup gehandelt worden, doch Raich legt eine sensationelle finale Woche hin. Platz 13 in der Abfahrt, Platz vier im Super-G und nach dem Sieg im Riesentorlauf ist alles wieder offen. Mehr noch. “Ob ich den Slalom fahre, oder nicht ist fast egal, jetzt ist der Gesamtweltcup eigentlich in Österreich”, hat der von einer Grippe geschwächte, aber fieberfreie Svindal den Fight scheinbar aufgegeben.

Ganz so ist es nicht, muss doch Raich im Slalom unbedingt punkten. “Zwei Punkte sind natürlich aufzuholen, aber auch zwei Punkte muss man erst einmal machen. Klar ist das ein großer Druck, aber ich gehe davon aus, dass ich damit umgehen kann”, sagte der Österreicher. Nur die Top 15 schreiben bei den Finalrennen an, Svindal ist im aktuellen Winter im Torlauf entweder ausgefallen oder hatte sich nicht für den zweiten Lauf qualifiziert. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, dass die Beiden am Ende punktgleich sind, gehört die Kugel zum zweiten Mal in seiner Karriere nach 2006 Raich, weil er mehr Saisonsiege auf dem Konto hat.

Raich kämpfte sich am Freitag zu seinen 14. Riesentorlaufsieg, der ihn auf Platz vier der ewigen Bestenliste und damit auf eine Stufe mit seinen Landsmann Hermann Maier stellt. “Es war sehr schwierig, die Sicht war sehr schlecht, ab der Mitte hat man sehr wenig gesehen. Ich habe versucht, sehr exakt zu fahren und war ziemlich am Limit”, erzählte der 31-Jährige nach dem insgesamt 34. Karriereerfolg.

In der bisher knappsten Entscheidung im Ski-Weltcup am 18. März 2007 auf der Lenzerheide hatte Raich den Slalom gewonnen, allerdings Svindal mit Platz 15 eine Punktlandung erzielt, die ihn am Ende 13 Punkte Vorsprung auf den Österreicher einbrachten. Wäre der Norweger 16. geworden, wäre er punktlos geblieben und Raich Weltcupsieger gewesen.

Nichts mit den Stockerlplätzen zu tun hatten am Freitag die übrigen Österreicher, Philipp Schörghofer errang als Fünfter aber das beste Ergebnis seiner Laufbahn. Marcel Hirscher landete auf Platz sieben, Romed Baumann wurde Elfter und Hannes Reichelt 14. Glimpflich verlief eine Situation nach einem Sturz des Südtirolers Christof Innerhofer, der auf der Ziellinie liegenblieb. Sein Landsmann Peter Fill wurde nicht abgewunken und konnte beim Überqueren der Linie den Skiern seines Landsmannes gerade noch ausweichen.

 

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