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Quehenberger Logistics kehrt nach Salzburg zurück

Die vor zehn Jahren ans Ausland verkaufte Quehenberger Logistics kehrt wieder nach Salzburg zurück. Christian Fürstaller, Rodolphe Schoettel und Rudi Quehenberger haben dieser Tage von der Logwin AG in Luxemburg den Geschäftsbereich Road + Rail Osteuropa und das Netzwerk Österreich gekauft.
“Wir werden die bisherigen Logwin-Unternehmen sofort wieder in Quehenberger umbenennen”, sagte Fürstaller am Freitag bei einem Pressegespräch.

Die drei Unternehmer wollen künftig mit einer Zwei-Marken-Strategie sowohl mit der Augustin Gruppe als auch mit Quehenberger im Transportgeschäft präsent sein. Fürstaller rechnet damit, dass die Übernahme bis Ende März von der Kartellbehörde genehmigt werden wird. Die neue Gruppe wird mit einem Umsatz von 360 Mio. Euro und 2.100 Mitarbeitern eines der größten Logistikunternehmen in Österreich sein.

Die Chance auf die Übernahme des Kernbereichs der ehemaligen Quehenberger Logistic habe sich durch die Straffung der Landverkehrsaktivitäten der Logwin AG ergeben. Sie will sich künftig auf die Kontraktlogistik, See- und Luftfracht konzentrieren. Für Rudi Quehenberger und Fürstaller, der bis 2003 Vorstandsvorsitzender der Quehenberger Logistics war, hat der Kauf neben wirtschaftlichen Überlegungen vor allem auch emotionale Gründe. “Es war eine einmalige Chance”, freute sich Quehenberger. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Die neuen Eigentümer wollen die sich bietenden Synergien der beiden Unternehmen nützen und mit einem erweiterten Leistungsspektrum beim Neugeschäft wachsen. Die zugekauften Geschäftsbereiche umfassen zehn Niederlassungen in Österreich sowie 55 Standorte in elf osteuropäischen Ländern. Der Umsatz beträgt in Österreich rund 140 Mio. Euro, in Osteuropa 80 Mio. Euro, berichtete Fürstaller.

Die beiden Unternehmen würden sich perfekt ergänzen, sagte Fürstaller. Während Augustin einen der größten Lkw-Eigenfuhrparks in Österreich habe und ein Spezialist für Transportmanagement sei, habe Quehenberger seine Stärke im Chartergeschäft und ein umfangreiches Know-how in Osteuropa. Synergien sieht der Unternehmer vor allem im Bereich von Standorten, in der Verwaltung, der EDV, im Einkauf und bei der Auslastung der Lkw. So soll die Zahl der Leerfahrten gesenkt und mehr Verkehr auf die Schiene verlagert werden. Eine Reduktion der Mitarbeiter wäre nicht vorgesehen, versprach Fürstaller.

Heuer werde Augustin noch einen Verlust schreiben, ab 2011 sollen beide Unternehmen in den schwarzen Zahlen sein, lautet das ehrgeizige Ziel. Man liege gut im Plan, sagte Schoettel. Seit November konnten 14 Mio. Euro Neugeschäft erzielt werden. Bis 2013 soll der Umsatz der Gruppe auf 440 Mio. Euro gesteigert werden. Ziel sei es, nach vier Jahren einen Gewinn von zwei Prozent des Umsatzes zu erwirtschaften, kündigte Schoettel an.

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