Das Wiener Landesgericht befasst sich am Donnerstag mit einem psychisch kranken Mann, der am 10. September 2019 einen Touristen in Tötungsabsicht in den Donaukanal gestoßen haben soll.
Die Staatsanwaltschaft hat die Unterbringung des paranoid Schizophrenen in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher beantragt. Bei Zurechnungsfähigkeit wäre ihm die Tat als versuchter Mord angelastet worden.
Angeklagter schlug auf Opfer ein und stieß es in den Donaukanal
Der 31-Jährige - ein ehemaliger Religionslehrer, der zuletzt als Kellner beschäftigt war - hatte dem Slowaken ohne ersichtlichen Grund zunächst einen Faustschlag gegen das rechte Auge verpasst, als dieser am Donaukanal an ihm vorbei spazierte. Dann packte er ihn kräftig an den Armen, zerrte den körperlich Unterlegenen auf Höhe der Salztorbrücke zur Kaimauer und stieß den Mann drei Meter in die Tiefe.
Der 30-Jährige fiel ins 14,7 Grad kalte Wasser und schwamm laut Staatsanwaltschaft um sein Leben. Er habe Todesängste ausgestanden, heißt es im Unterbringungsantrag.
Polizist rettete 30-Jährigen aus 14 Grad kaltem Wasser
Als der Slowake an der Kaimauer eine ins Wasser reichende Leiter erspähte, schwamm er dort hin. Doch der Angreifer bekam das mit und positionierte sich am oberen Ende der Leiter, so dass sich der 30-Jährige nicht aus dem Wasser traute. Er wurde schließlich von der Polizei gerettet, die von Augenzeugen sowie dem Begleiter des 30-Jährigen alarmiert worden war.
Einem psychiatrischen Gutachten zufolge ist mit neuerlichen Straftaten mit schweren Folgen zu rechnen, falls der psychisch Kranke nicht unter Bedingungen therapiert wird, wie sie im Maßnahmenvollzug gewährleistet sind. Die Verhandlung ist für mehrere Stunden anberaumt.
(APA/Red)
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