AA

Psychisch Kranke würgt ihre Tochter

Im Herbst letzten Jahres setzte die schizophrene Mutter aus dem Unterland ihre Medikamente ab. Daraufhin erwürgte sie beinahe ihre Tochter (5) mit dem Gürtel eines Bademantels.

“Nicht alle schizophrenen Menschen tun ihren Mitmenschen etwas an”, stellte Primar  Reinhard Haller gleich zu Beginn seines Gutachtens fest. Im Fall der dreifachen Mutter handelt es sich um die besondere Ausprägung der Störung. Sie verspürte – nach eigenständigem Absetzen der Medikamente – eine unerhörte Spannung. Sie fühlte ein Hoch, eine Euphorie, die sich in einer abrupten, heftigen Aggressionshandlung entlud. “Wie ein Dampfkessel kurz vor der Explosion.”
Nicht zurechnungsfähig
Ganz unvermittelt warf sie sich auf die fünfjährige Tochter, die sie sonst über Alles liebt. Sie schlang ihr den Gürtel des Bademantels um den Hals und zog zu. Das Mädchen hat glücklicherweise außer einigen Würgemalen keine Verletzungen davon getragen. Ihre Brüder brachten die kleine Schwester sofort zum Hausarzt. Die Frau wurde ins Landeskrankenhaus Rankweil eingeliefert. Da sie im Tatzeitpunkt auf Grund ihrer Geisteskrankheit nicht zurechnungsfähig war, trägt die Betroffene keine Schuld. Deshalb wird sie auch nicht “bestraft”. Stattdessen wurde sie bedingt in eine Anstalt eingewiesen.
Für die Frau, die von ihrem Sohn begleitet wurde, bedeutet dies, dass sie weiterhin arbeiten gehen kann, bei ihren Kindern sein darf. Vorausgesetzt sie hält die Therapietermine ein und nimmt ihre Medikamente. Laut Haller ist Schizophrenie zwar nicht heilbar, mit Medikamenten aber effektiv unterdrückbar. Setzt sie die Tabletten wieder ab, droht die “geschlossene Anstalt”. Das hat die 42-Jährige nun verstanden und sie erklärte sich bereit, alles zu tun, um ihre kleine Tochter nicht weiterhin zu gefährden.

home button iconCreated with Sketch. zurück zur Startseite
  • VOL.AT
  • Vorarlberg
  • Psychisch Kranke würgt ihre Tochter