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Prozess wegen Kinderpornos

"Mit derart perversen Fantasien bin ich noch nie konfrontiert worden", war Richter Peter Mück im Kinderporno-Prozess in Feldkirch schockiert von den Details, die sich in den Protokollen der Ermittler fanden.

Der 31-jährige, ledige Feldkircher Angestellte lud nicht nur Hunderte von Kinderpornos aus dem Internet herunter. Er tauschte sich in entsprechenden Chatrooms auch mit Gleichgesinnten aus. Gesprächsinhalt waren unter anderem auch sogenannte “Snuff-Szenarien”, das heißt Sex, bei dem der Partner gequält und schlussendlich getötet wird.

Schreckliche Fantasien

Die sichergestellten Bilder zeigen Schreckliches. Weinende Dreijährige, die festgehalten und gezwungen werden, Pädophile zu befriedigen. Und auch die abgespeicherten Dialoge spiegeln düsterste Fantasien wieder. Der Angeklagte träumt davon eine Tochter zu haben, die er auf dem Nachhauseweg vom Kindergarten vergewaltigt. “Am besten von zehn Männern gleichzeitig” schwärmt er seinem virtuellen Gegenüber vor. Und noch eins ist den Männern offensichtlich wichtig: “Je jünger desto besser”, sind sich die beiden einig.

Die Kinder stammen größtenteils aus Europa. Unter den Opfern ist auch ein Vorarlberger Kind. Der Onkel des Mädchens hatte es missbraucht und Fotos davon ins Internet gestellt. Der Mann wurde längst zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt, das Kind geistert immer noch gut erkennbar durch sämtliche Tauschbörsen. Aufgeflogen ist der Fall über amerikanische Ermittler. Erstmals verurteilte Richter Peter Mück einen Unbescholtenen wegen “Pornografischer Darstellung mit Minderjährigen” zu einer bedingten Haftstrafe von vier Monaten und 720 Euro Geldstrafe.

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