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Prozess um Kinderporno-Plattform "Elysium": Details über Treffen in Wien

im Prozess wurden neue Details über das Treffen in Wien bekannt.
im Prozess wurden neue Details über das Treffen in Wien bekannt. ©DPA/UWE ZUCCH
In Deutschland steht derzeit ein 62-jähriger Mann aus Bayern vor Gericht. Auf der Kinderporno-Plattform "Elysium" soll er als Moderator tätig gewesen sein und auch Kinder sexuell missbraucht haben. Darunter auch Kinder aus Wien.
Angeklagte sagten in Deutschland aus
Hohe Strafe für Eltern aus Wien
Vater aus Wien missbrauchte eigene Kinder
Kinderporno-Plattform "Elysium" abgeschaltet

Der Mann gab zu, sich mit einem Mann aus Wien verabredet zu haben, um dessen Sohn und Tochter zu missbrauchen.

Wiener Vater missbrauchte eigene Kinder

Das sei nicht geplant gewesen und hätte nicht passieren dürfen, sagte der Mann. Er ließ durchblicken, dass er bereits vor mehr als 20 Jahren übergriffig geworden sei. Im Rahmen der Ermittlungen in dieser Causa war auch der Wiener Vater ausgeforscht worden, der seine beiden Kinder selbst missbraucht und an andere Pädophile weitergereicht hatte. Er wurde im vergangenen Mai in Wien rechtskräftig zu 14 Jahren Haft verurteilt. Auch die Mutter der Kinder erhielt eine lange Haftstrafe.

Die vier nun in Deutschland angeklagten Männern sollen “Elysium” im Darknet, dem abgeschirmten Teil des Internets, betrieben oder sich daran beteiligt haben. Die Plattform mit mehr als 111.000 Nutzerkonten weltweit war ein halbes Jahr online. Die Mitglieder konnten chatten sowie Fotos und Videos tauschen, darunter Aufnahmen schwersten sexuellen Missbrauchs von Kindern. Im Juni 2017 wurde “Elysium” von Ermittlern, darunter auch österreichischen Polizisten, abgeschaltet.

Angeklagte wegen Kinderporno-Plattform “Elysium” vor Gericht

Die Plattform war online gegangen, nachdem ein Vorgängerportal aufgeflogen war. Auch daran sollen sich die Angeklagten teilweise beteiligt haben. “Elysium” habe sehr schnell viele Mitglieder gewonnen, sagte der mutmaßliche Leiter der Plattform (58). Er gab den Richtern detaillierte Einblicke in die Technik und Funktionsweise von “Elysium”. Er bereue sein Tun, hatte er vergangene Woche gesagt. Doch seine Motive dafür kamen bisher nicht konkret zur Sprache.

Der 62 Jahre alte Mitangeklagte sagte, es sei ihm darum gegangen, Kontakt zu anderen Pädophilen zu bekommen. Er habe Chats als Möglichkeit gesehen, “sich mit Leuten, die das Problem Pädophilie in sich tragen, auszutauschen”. Das könne man sonst nicht.

Neben dem 62- und dem 58-Jährigen ist ein 40-Jähriger angeklagt, der den Server für “Elysium” betrieben haben soll. Ein 47-Jähriger soll ebenfalls Chat-Moderator gewesen sein. Beide hatten bereits die Vorwürfe teils eingeräumt, aber ein Interesse an Kinderpornografie zurückgewiesen.

(APA/Red)

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