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Protestaktion am 1. Mai: Bundesmuseen-Mitarbeiter fordern Kollektivvertrag

Treffpunkt für die Protestaktion ist um 9.15 Uhr bei der Votivkirche.
Treffpunkt für die Protestaktion ist um 9.15 Uhr bei der Votivkirche. ©APA/HELMUT FOHRINGER
Die Mitarbeiter der Bundesmuseen fordern einen eigenen Kollektivvertrag. Unter dem Motto #wirgehenleeraus wird am 1. Mai protestiert.

Unter dem Motto #wirgehenleeraus fordern Mitarbeiter der Bundesmuseen einen eigenen Kollektivvertrag. Für morgen, 1. Mai, ist eine Protestaktion geplant, parallel will man ab morgen auf der Website www.wirgehenleeraus.at auf die derzeitige Lage aufmerksam machen. Vor wenigen Tagen stellte auch die SPÖ eine parlamentarische Anfrage zum Thema an Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP).

Bundesmuseen-Mitarbeiter fordern Kollektivvertrag

Die geplante Protestaktion soll “auf schlechte Arbeitsbedingungen und geringe Stundenlöhne ab 6,50 Euro aufmerksam machen”, wie es in einer Aussendung der Betriebsrätekonferenz der Österreichischen Bundesmuseen und der Österreichischen Nationalbibliothek am Dienstag heißt. “Jährlich steigen die Besucherzahlen und damit auch die Arbeit. Jährlich steigen die Einnahmen, aber wir gehen leer aus – daher der Name unserer Protestaktion”, so Beate Neunteufel-Zechner, Vorsitzende der Betriebsrätekonferenz.

“Wir fordern jetzt das Selbstverständliche: einen Kollektivvertrag als Anteil an der Erfolgsgeschichte der Kulturinstitutionen Österreichische Bundesmuseen und Österreichische Nationalbibliothek.” Mit der Protestaktion #wirgehenleeraus sollen die politischen Verantwortlichen sowie die Öffentlichkeit auf die Arbeitsbedingungen in den betroffenen Institutionen aufmerksam gemacht werden. Immerhin seien 98 Prozent aller Arbeitnehmer in Österreich durch Kollektivverträge abgesichert – anders als in den Bundesmuseen. “Nur in einem von acht Häusern, dem KHM-Museumsverband, ist es gelungen nach der Ausgliederung aus dem Bundesdienst um die Jahrtausendwende einen Kollektivvertrag zu verankern”, heißt es dazu.

450 Kollektivverträge werden jährlich verhandelt

Jährlich würden etwa 450 Kollektivverträge verhandelt. Für Eveline Fritsch, Vorsitzende des Betriebsrats des Belvedere, sei es “ziemlich erstaunlich, dass die Bediensteten dieser Anstalten öffentlichen Rechts seit ihrer Ausgliederung zum überwiegenden Teil ohne Kollektivvertrag auskommen müssen”. Man habe in zahlreichen Gesprächen mit den Verantwortlichen versucht, auf diesen Missstand hinzuweisen. “Da jedoch unsere bisherigen Bemühungen, auf diese absurde Situation aufmerksam zu machen, zu keiner Lösung geführt haben, haben wir beschlossen, unser Anliegen durch diese Protestaktion der breiten Öffentlichkeit vorzustellen.”

Das Büro von Kulturminister Gernot Blümel verweist auf 2018 stattgefundene Gespräche mit Vertretern der Bundesmuseen-Konferenz und dem Vorsitzenden der Beamten-Gewerkschaft, Norbert Schnedl. Dieser sei auch für die nächste Sitzung der Bundesmuseen-Konferenz am 27. Mai “eingeladen, das Thema Kollektivverträge in der gesamten Runde der wissenschaftlichen wie kaufmännischen Direktorinnen und Direktoren aller Bundesmuseen und der Nationalbibliothek zu präsentieren”.

(APA/Red)

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