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Prostituierte in Bars: Vorschlag spaltet Italien

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Um die italienischen Straßen von der Prostitution zu befreien, will sich Italien an Spanien ein Beispiel nehmen. "Auch in Italien sollten Rotlicht-Bars und -lokale eingeführt werden.

Auf diese Weise könnte die Prostitution besser kontrolliert und der Menschenhandel mit jungen Mädchen aus Osteuropa und Afrika bekämpft werden”, betonte die Rechtspolitikerin und Unterstaatssekretärin Daniela Santanche.

Ihr Vorschlag löste heftige Reaktionen aus. Der Verband der italienischen Bar- und Lokalinhaber FIPE protestierte vehement. Der gute Ruf der Gastronomiebetriebe in Italien wäre gefährdet, was sich negativ auf das Image im Ausland auswirken würde. “Dieser Vorschlag beleidigt eine ganze Branche. Wir sind seriöse Unternehmer und keine Zuhälter”, sagte FIPE-Präsident Lino Enrico Stoppani.

Auch katholische Verbände kritisierten den Vorschlag vehement. Die Prostitution dürfe auf keine Weise in Italien legalisiert werden. Die Mehrheit der Italiener lehnt dagegen Santanches Vorschlag nicht ab. 70 Prozent der Italiener erklärten sich laut einer Umfrage des TV-Senders Sky mit der Einführung von “Rotlicht-Bars” zur Bekämpfung der Prostitution einverstanden.

Härtere Strafen für Straßenprostitution sind ein Ziel der Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi. Schätzungen zufolge gibt es in Italien bis zu 100.000 Prostituierte, ein Drittel davon aus dem Ausland. Mehr als die Hälfte davon arbeitet auf der Straße, rund ein Fünftel ist minderjährig.

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