Am Mittwoch standen vier Männer vor dem Landesgericht, um sich wegen Freiheitsentziehung, Nötigung, schweren Raubes und Drohung an einer Prostituierten zu verantworten. Sie sollen die junge Frau aus einem obersteirischen Bordell geholt und mitgenommen haben.
Angeklagte beteuern ihre Unschuld
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Aktion gegen den Willen der Frau und mit Gewalt geschah, die Angeklagten fühlen sich dagegen in keiner Weise schuldig. Beschuldigt sind der Vater der Frau, ihr Cousin, ihr Ex-Freund sowie ein Bekannter.
Im Oktober 2011 kamen vier Männer gegen 4.30 Uhr in einen Nachtclub in Traboch (Bezirk Leoben). Sie verlangten nach der 21-jährigen Prostituierten aus der Slowakei, die seit einiger Zeit in dem Nachtclub gearbeitet hatte.
Brutale Übergriffe im Bordell
Als der Besitzer des Clubs nicht gleich kooperierte, schlugen ihm die Männer mit einer Waffe auf den Kopf. Ebenso verfuhren sie mit einem Gast des Etablissements. Sie sollen laut Anklage auch eine Frau geschlagen haben, damit sie ihnen das Zimmer der Slowakin zeigt. Als sie die 21-Jährige gefunden hatten, nahmen sie ihr das Handy und 300 Euro Bargeld ab und gingen mit ihr vor die Türe.
Vor dem Bordell sollen die Männer noch drei Autoreifen zerschossen haben, bevor sie mit der Frau wegfuhren. Sie wurden kurze Zeit später ausgeforscht und in Wien festgenommen, behaupteten allerdings von Anfang an, die junge Frau sei freiwillig mit ihnen mitgekommen.
Wurde Prostituierte gegen ihren Willen festgehalten?
Das Opfer soll nach Angaben der Angeklagten gegen ihren Willen in dem Bordell festgehalten worden sein. Die 21-Jährige war schon vor ihrem Aufenthalt in der Steiermark auch in ihrer Heimat als Prostituierte tätig. Mehrere Zeugen gaben übereinstimmend an, die Männer hätten sie mit Gewalt aus dem Haus gebracht. Die Frau selbst hatte die Täter von Anfang an entlastet und angegeben, sie sei freiwillig mitgefahren. Ob es noch am Mittwoch ein Urteil geben wird, ist fraglich, der Prozess um die angeblich entführte Prostituierte dürfte am Donnerstag fortgesetzt werden.
(apa/red)
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