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Promis als Spitzenkandidaten

Die Landeslisten für die Nationalratswahl - diese müssen bis Freitag bei den Landeswahlbehörden eingereicht werden - sind komplett.

An der Spitze finden sich bei den vier Parlamentsparteien kaum echte Neueinsteiger, vielmehr setzen SPÖ, ÖVP, FPÖ und Grüne fast durchwegs auf schon bekannte bundes- oder lokalpolitische Größen. Besonders prominent ist der Vierkampf in Niederösterreich, wo sich SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer, Justizminister Dieter Böhmdorfer (F), Innenminister Ernst Strasser (V) und die Grünen-Vizechefin Madeleine Petrovic gegenüber stehen.

In Wien hat die SPÖ mit dem Diplomaten Wolfgang Petritsch den einzigen innenpolitischen Quereinsteiger auf einem ersten Listenplatz zu bieten. Messen muss er sich gleich mit dem Bundeskanzler. Wolfgang Schüssel soll die ÖVP aus ihrem traditionellen Tief in der Bundeshauptstadt führen. Die Grünen schicken ihre Umweltsprecherin und Vizechefin Eva Glawischnig ins Rennen, Verteidigungsminister Herbert Scheibner ist neuerlich die Nummer eins der Freiheitlichen.

Die burgenländische SPÖ schickt eine Lokalprominenz als Spitzenkandidaten in Richtung Nationalrat. Der Siegendorfer Bürgermeister Gerhard Steier führt erstmals die Liste an. Bei der FPÖ wurde Landesgeschäftsführer Norbert Hofer auf Platz eins gesetzt, bei der ÖVP ist Sicherheitssprecher Paul Kiss der Listenführer. Die Grünen versuchen es mit der Bundesobfrau ihrer Bildungswerkstat, Daniela Graf.

In der Steiermark hat bei den Freiheitlichen die stellvertretenden Parteiobfrau Magda Bleckmann die Führungsfunktion übernommen, die ÖVP vertraut wieder auf Wirtschaftsminister Martin Bartenstein. Die SPÖ hat Sozialsprecherin Heidrun Silhavy an der Spitze, die Grünen haben neuerlich Wirtschaftssprecher Werner Kogler als Frontman auserkoren.

Sozialminister Herbert Haupt ist als Nummer eins der FPÖ prominentester Spitzenkandidat in Kärnten. Die ÖVP tritt mit der bundespolitischen Neueinsteigerin Elisabeth Scheucher, Ehefrau von Klagenfurts Bürgermeister Harald Scheucher, an. Seitens der SPÖ wurde Bundesrätin und ÖGB-Landesfrauenvorsitzende Melitta Trunk auf Platz eins gesetzt. Die Grünen versuchen es mit dem AK-Budgetexperten Bruno Rossmann.

In Tirol hat für die ÖVP ihr Klubobmann Andreas Khol die Pole Position eingenommen. Die SPÖ stellt Wissenschaftssprecher Erwin Niederwieser an die Spitze. Während bei den Grünen mit Verkehrssprecherin Eva Lichtenberger ebenfalls ein Parlamentsprofi als Listenerste fungiert, kommt bei den Freiheitlichen mit dem Innsbrucker Stadtobmann Klaus Wittauer ein Vertreter der lokalen Prominenz zum Zug. Er sitzt erst seit Februar dieses Jahres im Nationalrat (auf dem Mandat von Helmut Haigermoser).

Auch in Vorarlberg kann die ÖVP auf eine prominente Listenerste, nämlich Bildungsministerin Elisabeth Gehrer, zählen. Die Freiheitlichen haben ihren stellvertretenden Klubobmann Reinhard Bösch zum Spitzenkandidaten gewählt, die SPÖ Gesundheitssprecher und Landesparteichef Manfred Lackner. Für die Grünen soll die Feldkircher Landtagsabgeordnete Sabine Mandak einen Platz im Nationalrat ergattern.

Alles fix ist ebenso in Salzburg. Bei der ÖVP auf Platz eins steht Außenministerin Benita Ferrero-Waldner. Von den Freiheitlichen wurde mit Eduard Mainoni einer der „Knittelfelder Rebellen“ an die erste Stelle der Liste gesetzt. Nummer eins bei der SPÖ ist die Kapruner Gemeinderätin Erika Scharer. Die Grünen werden überraschender Weise von der Bergbäuerin Heidi Rest-Hinterseer – Gemeindevertreterin in Dorfgastein – in die Wahl geführt.

Die Würfel sind auch in Oberösterreich gefallen. Die SPÖ schickt Frauenministerin Barbara Prammer als Listenerste in den Wahlkampf. Landwirtschaftsminister und Parteivize Wilhelm Molterer führt die ÖVP-Landesliste an. Für die Freiheitlichen startet der neue Parteiobmann-Stellvertreter, Arbeitnehmer-Vertreter Max Walch, vom Platz an der Sonne. Nichts Neues gibt es von den Grünen zu vermelden. An der Spitze steht neuerlich Konsumentenschutz-Sprecherin Gabriela Moser.

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