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Prominente erinnerten bei Feier an Olympia-Terror

Es sollten bunte Spiele eines weltoffenen Deutschlands werden - doch dann brach der Terror herein: 40 Jahre nach dem Olympia-Attentat ist in Bayern mit einer bewegenden Gedenkfeier der Toten von 1972 gedacht worden. Bei vielen saß der Schmerz noch tief. Der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Dieter Graumann, warf den deutschen Sicherheitskräften schwere Versäumnisse vor.


Am 5. September 1972 hatten palästinensische Terroristen Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft im Olympischen Dorf als Geiseln genommen. Der Anschlag endete auf dem Militärflughafen von Fürstenfeldbruck in einem Blutbad.

“Die Sicherheitsbehörden damals zeigten einen desaströsen Dilettantismus, wie wir ihn uns niemals hätten vorstellen können”, sagte Graumann bei der zentralen Gedenkfeier in Fürstenfeldbruck. “Und von Selbstkritik keine Spur.” Die Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), die Spiele nach kurzer Unterbrechung fortzusetzen, nannte Graumann kalt. Bei dem Attentat waren neun Geiseln getötet worden – insgesamt starben 17 Menschen, darunter fünf Terroristen und ein Polizist.

Münchens Oberbürgermeister Ude bat um Fairness – trotz der offensichtlichen Versäumnisse der Behörden. Sie änderten nichts an der “Alleinschuld der Täter”.

Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, verteidigte das IOC. Es habe damals nicht resigniert und deshalb die Spiele fortgesetzt – als entschlossenes Zeichen im Kampf gegen den Terrorismus.

Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde für München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, sagte: “Der Mensch war, ist und bleibt zu Unmenschlichkeit imstande.” Auch der bayerische Ministerpräsident Seehofer sagte, das Attentat habe die gesamte demokratische Welt getroffen.

Die Gedenkfeierlichkeiten begannen mit einer Kranzniederlegung im Olympischen Dorf. Zwischen den Reden gab es einen gemeinsamen Gottesdienst für Christen und Juden und immer wieder musikalische Einlagen.

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