Wenn man Integration leben will, dann ist es ein Riesenvorteil, wenn die Kinder schon beim Schuleintritt so gut Deutsch können, dass sie dem Unterricht voll folgen können, meinte Prokop. Deshalb schlage sie vorschulische Kurse für Buben und Mädchen mit Sprachproblemen vor. Das solle nicht nur Migrantenkinder betreffen, sondern auch Kinder mit österreichischer Staatsbürgerschaft, die schon länger da sind, aber noch immer nicht ausreichend Deutsch können.
Rund 40 Prozent der Wiener Volksschüler seien Kinder mit nicht- deutscher Muttersprache, österreichweit betrage dieser Anteil 16 Prozent. Eine verpflichtende Vorschule wäre das aber nicht, betonte Prokop. Denn diese würde ja noch mehr Elemente beinhalten. Die neuen Kurse müssten jedenfalls kindgerecht sein, was mit Fachleuten besprochen werden sollte.
Kurse nicht verpflichtend
Konkret könnte jedes Kind ein Jahr vor Schuleintritt auf Sprachkenntnisse getestet werden. Bei klaren Mängeln müsste man die Eltern davon überzeugen, dass der Kurs für ihr Kind wichtig sei und ein Grundwerkzeug, um Bildung überhaupt zu erfahren. Einem generellen Zwang steht Prokop skeptisch gegenüber. Im Fall von Migrantenkindern sei eine Verpflichtung innerhalb der seit zwei Jahren geltenden Integrationsvereinbarung aber denkbar.
Kinder seien darin bisher von den verpflichtenden Deutschkursen ja ausgenommen. Ab 2006 solle ohnehin eine reformierte Integrationsvereinbarung in Kraft treten. Die angebotenen Kurse für Erwachsene sollen um eine Staatsbürgerkunde erweitert werden. Damit wolle man speziell Frauen aus patriarchalen Gesellschaften erreichen und ihnen europäische Grundwerte samt den Frauenrechten näher bringen.
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