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#ProKinderOnkoDornbirn: "Welche konkreten Schritte werden umgesetzt?"

Die Elterninitiative hat weiterhin Fragen zur Kinderonkologie in Dornbirn.
Die Elterninitiative hat weiterhin Fragen zur Kinderonkologie in Dornbirn. ©Hagen
Nach dem Beschluss des Vorarlberger Landtags, sich um den Erhalt der Kinderonkologie in Dornbirn zu bemühen, melden sich Elterninitiative und Krankenhaus zu Wort.
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In einem heute veröffentlichten Statement der Initiative #ProKinderOnkologieDornbirn fordern Eltern und Unterstützer eine bessere Kommunikation über konkrete Schritte der Verantwortlichen. Die Sprecherin der Initiative, Judith Gebhard, betont, dass die Initiative die Bemühungen in weiten Teilender Politik durchaus zu schätzen wisse.

Den Eltern und ihren Unterstützern sei bewusst, dass die Suche nach einem neuen Kinderonkologen am Krankenhaus Dornbirn Zeit braucht. Allerding sei nicht erkennbar, welche konkreten Schritte die direkt Verantwortlichen derzeit umsetzen würden. Gebhard führt dies vor allem auf die fehlende direkte Kommunikation mit der Initiative zurück.

Zum Beispiel fehle, abseits der Suche nach einem bis zwei neuen Kinderonkologen für den Standort, ein Konzept für die künftige Zusammenarbeit zwischen Dornbirn und Innsbruck.

Das komplette Statement der Initiative im Original:

  • Ziel der Elterninitiative ist, eine bestmögliche Versorgung krebskranker Kinder sicherzustellen. Ein wesentlicher Baustein dazu ist die Heimatnähe und insbesondere die heimatnahe Verabreichung von Chemotherapien. Hier hat sich die Zusammenarbeit mit der Uniklinik Innsbruck bewährt und soll auch künftig fortgeführt werden.
  • Die Eltern sind für die bestehende Unterstützung durch die politisch Verantwortlichen dankbar. Tatsache ist aber auch, dass aktuell in Dornbirn nicht ausreichend Kinderonkologen zur Verfügung stehen, um den Betrieb in der bisherigen Form aufrecht zu erhalten. Dieses Szenario droht bereits seit längerem und ist nun Realität. Hier erwarten wir umgehende Diskussionen zu möglichen kurzfristigen Lösungsansätzen.
  • Der bereits vorgestellte 4-Punkte-Plan soll als Rahmen zur Erarbeitung einer langfristig tragbaren Lösung dienen, kann jedoch kurzfristig keine Wirkung entfalten.
  • Allen Beteiligten ist bewusst, dass für die Verabreichung von Chemotherapien in Dornbirn eine entsprechende kinderonkologische Expertise notwendig ist. Daher ist der zentrale Punkt unserer Forderungsliste die Einstellung von 1-2 Kinderonkologen.
  • Die aktuell laufende Suche nach einem Kinderonkologen war nach unserer Information bisher noch nicht erfolgreich, daher sind umgehend entsprechende Maßnahmen zur Abfederung der nun entstandenen Belastungssituation umzusetzen:
    • Seitens VGKK wurde bereits die Kostenübernahme in Höhe von bis zu EUR 70,– für Übernachtungen in Innsbruck zugesagt, zusätzlich soll mit Hotels kooperiert werden, um die Unterbringung auch tatsächlich sicherstellen zu können.
    • Konkrete Regelungen für nun notwendige Transportfahrten nach Innsbruck und zurück sind zu schaffen und insbesondere die nötigen Ressourcen sicherzustellen.
  • Beschlüsse für die im 4-Punkte-Plan angekündigten zusätzlichen Ausbildungsplätze für Kinderfachärzte sind jetzt zu fassen, zusätzlich die Ausbildung mit Additivfach Kinderonkologie sicherzustellen.
  • Die Rahmenbedingungen für das mögliche Ausbildungs-Rotationsmodell mit der Universitätsklinik Innsbruck sind zu definieren.
  • Der Vorschlag zur Schaffung eines Case-Managers stellt aus unserer Sicht eine willkommene Unterstützung der Eltern dar, insbesondere im Hinblick auf die vielfältigen organisatorischen Herausforderungen.
  • Zu betonen ist, dass als wichtigstes Ziel weiterhin die intensive Suche nach 1-2 Kinderonkologen anzusehen ist sowie die nun unumgänglichen Zusatzbelastungen für die erkrankten Kinder und die Eltern auf den kürzest möglichen Zeitraum zu beschränken sind.
  • Mit Erstaunen stellen wir fest, dass einzelne Beteiligte die notwendige Lösungsorientierung in der geführten Diskussion vermissen lassen. Nachdem die Situation inzwischen doch leider sehr verfahren ist, sind Ausführungen über das, was alles nicht möglich ist, in keiner Weise zielführend. Wir fordern daher alle Beteiligten zu direkten Gesprächen auf.
  • Dass zwischenmenschliche Probleme innerhalb des Krankenhauses Dornbirn offenbar dazu führen, dass die in der Landtagsdiskussion skizzierte temporäre Lösung verunmöglicht wird, ist inakzeptabel. Schlussendlich wird dieser Kampf auf dem Rücken schwerstkranker Kinder ausgetragen. Auch hier erwarten wir direkte Gespräche zwischen den Beteiligten.
  • Wir von der Elterninitiative werden auf einer zeitnahen Lösung bestehen, die Entwicklung genau verfolgen und auch die Umsetzung der zugesicherten Maßnahmen einfordern.

Klares Bekenntnis

Das Krankenhaus Dornbirn reagiert mit einem klaren Bekenntnis zum Standort als zentrale Koordinationsstelle für die Versorgung onkologisch erkrankter Kinder in Vorarlberg. Dazu hätten sich Stadt Dornbirn, das Land Vorarlberg sowie die Uniklinik Innsbruck bekannt und gemeinsam ein Maßnahmenpaket erarbeitet.

Seitens des Krankenhauses Dornbirn werde intensiv nach einer Kinderonkologin beziehungsweise einem Kinderonkologen in Österreich und Deutschland gesucht. Dr. Bernd Ausserer, der nach seiner Pensionierung dankeswerterweise vorrübergehend für zwei Jahre im Dienst war, steht nicht mehr zur Verfügung, dementiert das Krankenhaus Äußerungen von FPÖ-Landtagsmandatar Christoph Waibel.

Nachhaltige Lösung erwünscht

Mit dem Maßnahmenpaket arbeiten alle Beteiligten gemeinsam an einer nachhaltigen Lösung. Denn ein Kinderonkologe ist nicht ausreichend, um die medizinische Rund-um-die-Uhr Versorgung zu gewährleisten. Eine Schließung steht und stand niemals zur Diskussion.

Das Krankenhaus Dornbirn führt keine eigene kinderonkologische Station, sondern eine Kinderstation, die als Koordinationsstelle einen Schwerpunkt für Kinderonkologie aufgebaut hat. Diese soll auch langfristig gesichert werden.

(red)

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