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Privatkonkurse sind 2015 nach fünf Jahren wieder gestiegen

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Während die Firmenpleiten 2015 um rund fünf Prozent zurückgegangen sind, sind die Privatkonkurse erstmals nach fünf Jahren wieder stark angestiegen. In Vorarlberg stieg die Zahl um 2,7 Prozent.

Laut endgültigen Zahlen der Creditreform gab es im Vorjahr 9.900 Privatinsolvenzen, ein Plus von 4,1 Prozent. Wegen der angespannten Arbeitsmarktlage erwarten die Kreditschützer heuer noch mehr Privatpleiten.

Über 10.000 Schuldenregulierungsverfahren

Die Anzahl der Schuldenregulierungsverfahren dürfte 2016 erstmals über 10.000 steigen, so die Creditreform am Montag in einer Aussendung. 2015 wurden 8.816 solche Verfahren eröffnet, um 4,9 Prozent mehr als im Jahr davor. 1.084 Insolvenzanträge wurden mangels Vermögen abgewiesen (-1,5 Prozent).

Der “typische” Schuldner ist männlich, in der Hälfte der Fälle ohne Job, zwischen 30 und 50 Jahre alt, lebt in der Stadt und hat einen formell geringen Bildungsgrad. Im Schnitt steht er mit knapp 67.000 Euro in der Kreide.

29 von 10.000 Wienern zahlungsunfähig

Die größten Zuwächse von Privatpleiten gab es 2015 in Salzburg (+12,3 Prozent auf 455 Fälle) und Niederösterreich (+11,4 Prozent auf 1.198 Fälle). Absolut und auch relativ gesehen schlitterten aber in Wien am meisten Personen in die Pleite. 4.122 Privatinsolvenzen (+8,4 Prozent) gab es 2015. Statistisch gesehen wurden 29 von 10.000 erwachsenen Wienern zahlungsunfähig. Der Österreich-Schnitt liegt bei 15.

Weniger Privatinsolvenzen verzeichneten das Burgenland (-6,9 Prozent), die Steiermark (-6,5 Prozent), Oberösterreich (-5,4 Prozent) und Tirol (-2,4 Prozent). In Kärnten (+7 Prozent) und Vorarlberg (+2,7 Prozent) gingen mehr Menschen pleite.

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