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Private Medizinuni beschäftigt das Land

Der Ärztebedarf steigt, doch Studienplätze sind für interessierte junge Leute nicht einfach zu bekommen.
Der Ärztebedarf steigt, doch Studienplätze sind für interessierte junge Leute nicht einfach zu bekommen. ©VOL.at/ Schmidt
Bregenz (VN-mm) - Tiroler Plänen soll nun genauer auf den Grund gegangen werden.

Noch wird der Idee mit Zurückhaltung begegnet. Zu vage sei das, was derzeit an Informationen zum Projekt vorliege, sind sich Landeshauptmann Markus Wallner und Gesundheitslandesrat Dr. Rainer Gögele einig. Trotzdem wurden nun Recherchen eingeleitet. Es geht um den Plan, in Tirol eine private Medizinuniversität einzurichten, um wenigstens den „regionalen Ärztebedarf“ zu sichern. Wie berichtet, hat Wissenschaftsminister Dr. Karlheinz Töchterle gegenüber Ärztekammerpräsident Dr. Michael Jonas die Empfehlung ausgesprochen, Vorarlberg solle sich doch diesen Überlegungen anschließen.

Gespräche geplant

Gleichwohl die Ankündigung etwas verschwommen wirkt, will das Land wissen, was Sache ist. „Wir sind dabei, Kontakt mit den zuständigen Stellen in Tirol aufzunehmen und wir werden natürlich auch Gespräche mit Vertretern der Ärztekammer führen“, kündigte Rainer Gögele gegenüber den VN an. Erst danach lasse sich diese Angelegenheit entsprechend bewerten. Unbestritten ist laut Gesundheitslandesrat der Ärztebedarf, den auch Vorarlberg in immer stärkerem Ausmaß hat. Eine private Medizinuniversität werde allerdings viel Geld brauchen, sodass man vorher genau wissen müsse, wovon wirklich die Rede sei. Landeshauptmann Markus Wallner weiß zumindest von den Plänen. Sie wurden ihm vor einigen Monaten, als er noch für das Gesundheitswesen zuständig war, von seinem Tiroler Amtskollegen beiläufig zugetragen. „Ich kenne das Projekt aber nicht näher“, so Wallner. Deshalb sei es schwierig, jetzt eine Stellungnahme dazu abzugeben. „Es sind noch zu viele Fragen offen, vor allem jene der Finanzierung und des Zuganges“, merkt er an. Besonders die Kosten hält er für ein großes Handicap, zumal privat geführte Universitäten auch für die Studierenden eine sehr teure Variante darstellen. Aber: „Anschauen gilt auf jeden Fall, wenn sich daraus tatsächlich etwas Handfestes entwickeln sollte“, meint Wallner. Momentan wähnt er die Angelegenheit von einer Realisierung jedoch weit entfernt. Man sei schon bisher über Ankündigungen nicht hinausgekommen. „Daher gilt es zuerst abzuklären, wie ernsthaft die Bemühungen sind und unter welchen Bedingungen eine Beteiligung überhaupt stattfinden könnte“, sagt Markus Wallner. „Möglichkeiten der Zusammenarbeit“ wie sie früher etwa bei den Logopäden gegeben waren, in dem Ausbildungsplätze gekauft werden konnten, schließt er jedenfalls nicht aus. Plätze für Medizinstudenten an öffentlichen Unis zu erwerben, geht aufgrund der Quotenregelung übrigens nicht.

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