Der Prüfungsausschuss der Stadt Hohenems wurde von der Stadtvertretung ersucht, die Vorgänge rund um den Verein “Offene Jugendarbeit Hohenems” zu prüfen.
Dabei traten schwerwiegende Mängel zutage.
Beispielsweise wurde bei der Anstellung eines Geschäftsführers verabsäumt, im Vorfeld entsprechende Recherchen über seine bisherige Tätigkeit anzustellen. Denn vor seiner Anstellung wurde gegen den Geschäftsführer in Deutschland ein zeitlich beschränktes Berufsverbot ausgesprochen und in der Schweiz wurde der damalige Geschäftsführer unter anderem wegen Betrug und Urkundenfälschung verurteilt.
Auch die Anstellung eines virtuellen Mitarbeiters, welche nie für den Verein tätig war, lässt auf fehlende Sorgfaltspflicht durch den Verein schliessen, so der Prüfungsausschuss. Da bei der Anstellung des GF noch keine Geschäftsordnung vorhanden war, konnte dieser Geldbeträge in beliebiger Höhe vom Vereinskonto abheben. Eine diesbezügliche laufende Kontrolle durch den Vereinsvorstand konnte nicht eindeutig nachgewiesen werden. Hier empfiehlt der Prüfungsausschuss bei Barabhebungen eine Gegenzeichnung durch ein Vorstandsmitglied und einen Handverlag von maximal 500.–. Auch die Übernahme von Vergleichs und Gerichtskosten in der Gesamthöhe von 8.391,16 – welche durch Selbstverschulden des Vereins OJAH entstanden ist – wurde im Prüfbericht kritisiert, da damit ein Präjudiz für andere private Vereine geschaffen würde.
Planungskosten Modulhaus und Kästleareal
Hier ist ohne Ausschreibung ein Architekt für die Planung beauftragt worden. Diese Kosten betragen inzwischen 14.087,32. Um diese Kosten zu minimieren, seien für zukünftige Arbeiten entsprechende Ausschreibungen unumgänglich.
Weiters stellte der Prüfungsausschuss fest, dass die Doppelfunktion der Jugendsachbearbeiterin der Stadt, welche im Vorstand der OJAH sitzt und gleichzeitig für die Kontrolle der Belege der OJAH in der Stadt verantwortlich zeichnet, unvereinbar ist. Der Prüfungsausschuss hat daher der Stadtvertretung empfohlen, diese Funktionen personell zu trennen.
Mit dem einstimmigen Beschluss im Prüfungsausschuss und in der Stadtvertretung hat auch die Regierungsfraktion ÖVP die Kritik der unprofessionellen und blauäugigen Praxis des Vereins Offene Jugendarbeit Hohenems bestätigt.
Der Obmann des Prüfungsausschusses fordert daher den Verein OJAH auf, die Vorstandsfunktionen mit engagierten Personen aus der Jugendszene, sowie mit Jugendlichen im Sinne der Mitbestimmung zu besetzen. Weiters soll sich die Stadt aus dem Vereinsvorstand zurückziehen und das Feld der Offenen Jugendarbeit den eigentlichen ExpertInnen überlassen, nämlich den betroffenen Jugendlichen und nicht irgendwelchen “Jugendverwaltern”. (Quelle: Prüfungsausschusses der Stadt Hohenems)
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