Unter jedem Dach von Eva Rottmann – Österreichische Erstaufführung
Sehnsucht, Traum oder Realität? Christine pflegt ihre schwerkranke Mutter, kümmert sich um ihren altersschwachen Vater, um Haus und Hof. Da bleibt wenig Zeit, sich selbst oder gar die Liebe zu finden. Doch eines Tages schläft die Mutter ein, stirbt, und Christine ist verschwunden. Als ihre Geschwister, der Musiker Max und die glücklich verlobte Lehrerin Franziska zur Beerdigung der Mutter eintreffen, finden sie eine sorgfältig gelistete Gebrauchsanweisung für den Vater. Unvermutet sehen sich Max und Franziska mit der Frage konfrontiert, ob sie bereit sind, ihr bisheriges Leben aufzugeben, um für den Vater zu sorgen. Dieser Entscheidungszwang wirft die beiden Geschwister wie auch den Vater auf sich selbst zurück und reibt sie gegeneinander auf. Der Vater entwirft in seinen Tagträumen eine Utopie vom gemeinschaftlichen Leben im Landidyll, das im harten Kontrast zur Realität steht.
Und Christine? Kann sie endlich ihr Glück finden? Die Antwort könnte in einer vielversprechenden Verabredung am Pariser Gare de lEst liegen, die Christine aus ihrem Alltag lockt .
Eva Rottmann erzählt in Unter jedem Dach in kurzen, poetischen, manchmal nur sanft, aber präzise angedeuteten Szenen von der Suche nach dem Glück und der Vorstellung und Verwirklichung von Sehnsüchten. Sie lässt den Zuschauer dabei nach und nach tiefer in die Geschichte einblicken, gibt in den achronologisch angeordneten Szenen einen Einblick in den Kosmos, in dem sich ihre Figuren bewegen, und findet eine Sprache, die feinschichtig, gleichzeitig alltäglich direkt und poetisch verknappt erzählt. So entsteht ein intensives und ehrliches Porträt einer Familie. Zugleich stellt das Stück die Frage nach Lebensentwürfen und beschäftigt sich mit dem Problem, inwiefern Kinder die Verantwortung für ihre Eltern tragen müssen und wollen – in einer Gesellschaft, der die Überalterung droht und in welcher ein jeder um Selbstverwirklichung bemüht ist.
Mit: Heide Capovilla, Anja Pölzl, Christine Stallbaumer, Anwar Kashlan, Helmut Kasimir
Regie Augustin Jagg Bühne u. Licht Stefan Pfeistlinger Kostüme Evelyne M. Fricker Musik Herwig Hammerl
Premiere Do 05. Mai 2011
7., 12., 13., 14., 19., 21., 22. 28. Mai und 2., 3., 4. Juni 2011 | jeweils 20 Uhr | 19,- | 16,-
Die Autorin Eva Rottmann
Eva Rottmann wurde 1983 in Würzburg geboren. 2004 begann sie ihr Studium an der Zürcher Hochschule der Künste am Departement Darstellende Künste und Film. Bereits während des Studiums partizipierte sie bei zahlreichen Theaterprojekten. Seit 2008 ist sie diplomierte freie Theaterschaffende und arbeitet als Theaterpädagogin, Regisseurin und Autorin. In der Spielzeit 2009/10 war sie am Schauspielhaus Zürich als Theaterpädagogin tätig.
Ihr Theaterstück Eidechsen und Salamander wurde im Oktober 2008 mit dem Kathrin-Türks-Preis des Landestheaters Burghofbühne Dinslaken ausgezeichnet und im März 2009 mit dem deutsch-niederländischen Jugenddramatikerpreis “Kaas und Kappes”. 2008/09 nahm Eva Rottmann am Stück Labor Basel teil und erhielt den vom Theaterverein Basel und der Basler Zeitung dotierten Publikumspreis für ihr Stück Skills.
Im vergangenen Dezember wurde ihr beim Heidelberger Stückemarkt ausgezeichnetes Stück Unter jedem Dach am Theater Heidelberg uraufgeführt. Derzeit schreibt sie an Auftragswerken für das Theater Baden-Baden und das Junge Schauspiel Zürich.
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