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Preisspirale: Fünf Maßnahmen, die Wohnbau günstiger machen

Wie wird Wohnbau wieder leistbar? Experten diskutieren am VN-Stammtisch.
Wie wird Wohnbau wieder leistbar? Experten diskutieren am VN-Stammtisch. ©VOL.AT/Hofmeister
Am Mittwoch Abend sitzen drei Fachleute und der zuständige Landesrat LSth. Karlheinz Rüdisser beim VN-Stammtisch in Hohenems am Podium und werden mit Fachleuten und Häuslebauern diskutieren, wie es in Zukunft auch für Vorarlberger Normalverdiener möglich sein soll, Wohneigentum – egal ob Haus oder Wohnung – zu schaffen.

Denn die Preisspirale dreht sich derzeit, ohne an Geschwindigkeit zu verlieren. Neben Landesrat Rüdisser stellen sich Franz Drexel (Bau), Martin Ploß (Energieinstitut) und Elmar Hagen (Immobilien) der Diskussion.

Private bauen immer weniger

Bester Indikator für eine langsam versiegende Bautätigkeit privater Bauherrschaften: Sowohl die Kredite werden weniger als auch die Wohnbauförderung. Die VN hat zahlreiche Handwerker, Bauträger und Architekten sowie Bauforscher und -berater befragt. Sie sind sich einig, wo die größten Kostentreiber zu finden sind. Wie man diese Schrauben so dreht, dass Preis und Leistung in einem vernünftigen Verhältnis stehen, wird Gegenstand des VN-Stammtisches sein.

Hier die Ursachen und mögliche Gegenmaßnahmen:

  1. Hohe Grundstsückspreise: Für Wallner ist ein Eingreifen in den Markt ein No-Go. Wer kein Grundstück geerbt hat, wird sich keines leisten können. Fachleute wie Wolfgang Amann von Institut für Wohnen und Bauen, rät zu Strafsteuern, wenn Bauland gehortet wird, Er kann sich aber auch vorstellen, dass die Gemeinde Tausch-Grundstücke anbietet.
  2. Normen und Vorgaben: Es fängt bei den Geschoßhöhen an, die viele Bürgermeister nicht erhöhen wollen und die, so Architekt und ETH-Wohnforum-Chef Dietmar Eberle „schwachsinnig sind“. Es geht weiter mit den Vorschriften zum Brandschutz und zur Barrierefreiheit, die gerade in kleineren Bauwerken „völlig überzogen sind“, so Baufachmann Janneot Fink und auch Rüdisser im Gespräch mit den VN. Dazu summieren sich die Berater, die all das erdacht haben und es natürlich auch kontrollieren. Hier gibt es ein sehr großes Einsparpotenzial.
  3. Energieeffizienz-Maßnahmen: „In Vorarlberg sind Energiesparmaßnahmen zwar festgeschrieben, aber „schon lange nicht mehr auf der Höhe der Zeit sind“, formuliert Eberle scharf und erhält Unterstützung von Bauunternehmern wie Hubert Rhomberg. Sie fordern vom Energieinstitut mehr Forschung, weniger Verwaltung. Eberle hat als Best-Practice-Beispiel gerade ein sechsstöckiges Bürohaus ohne Heizung und Dämmung gebaut.
  4. Hohe Ansprüche: Sowohl die Gemeinden haben hohe Ansprüche beim verdichteten Wohnbau, zum Beispiel bei Parkplätzen und bei der Spielplatzabgabe, die sich auf die Kosten schlagen. Aber auch beim Häuslebauer selbst sehen sowohl der Passivhaus-Pionier Helmut Krapmeier vom Energieinstitut, der sich kleinere Häuser und Fenster als auch niedrigere Wohntemperaturen vorstellen kann, als auch Vorarlberger Handwerker, die eher dafür plädieren, dass nicht von Anfang vom Garten bis zum Hobbyraum alles perfekt sein muss, Möglichkeiten.
  5. Kosten: Obwohl derzeit die Zinsen niedrig sind, sei bei einem Ansteigen mit Finanzierungsschwierigkeiten zur rechnen. Wohnbauförderung als Unterstützung und nicht als Lenkungsinstrument.

VN-Stammtisch
Hohenems, WIFI (Bauhalle)
Mittwoch, 18. September 2013, 19 Uhr

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