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Prag: Publikumsliebling auf Karlsbrücke

Die Karlsbrücke ist wie die gesamte Prager Altstadt ein beliebtes Ziel für Besucher aus aller Welt. Dort spielt ein Vorarlberger täglich drei Stunden mit seiner Drehorgel.

Die Überquerung der gotischen Moldau-Brücke mit den barocken Figuren gehört für Millionen von Touristen zur obligaten Tour durch die tschechische Hauptstadt. Neben der Sandsteinstatue des hl. Johannes Nepomuk hat die Karlsbrücke seit ein paar Jahren mit dem aus Vorarlberg stammenden Drehorgelspieler Ewald Wahrbichler auch eine akustisch-optische Attraktion.

Der vitale 67-Jährige aus Eichenberg am Pfänder (Bezirk Bregenz) ist vor vier Jahren kurzerhand nach Prag übersiedelt. „Weil meine tschechische Partnerin Milena in Vorarlberg keine Arbeitserlaubnis erhalten hat“, begründet er den Ortswechsel: „Mein Hauptwohnsitz ist nach wie vor Eichenberg“. Wahrbichler war früher als Maronibrater oder mit der Drehorgel beim Bregenzer Hafenfest ebenso anzutreffen wie in der Lindauer Innenstadt.

Die professionellen Darbietungen mit seinem Orchestrion, das von der böhmischen Polka bis zur „Fischerin vom Bodensee“ über tausend Musikstücke „drauf“ hat, überzeugten in Prag die zuständige Kommission vom „Verein der Kunsthandwerker“. Seither darf er täglich drei Stunden mit seiner „Syncopator Factory“ auf der Karlsbrücke musizieren.

Mittlerweile gehört er bei Alt und Jung zum beliebten Foto- und Filmmotiv. Als Gegenleistung für erfüllte Musikwünsche und Fotoerlaubnis springen fast immer etliche Kronen in die Kasse des österreichischen Straßenmusikanten. Der musizierende Ländle-Export tritt aber nicht nur in Prag auf. Mehrere TV-Berichte in Deutschland haben seinen Ruf bis nach Brüssel getragen. So kam es, dass er kürzlich auf Einladung der EU auf Europa-Märkten in Pisa und Viareggio in Italien malerisch dreh-orgeln durfte. Auch in Österreich spielt er immer wieder auf, beispielsweise beim Villacher Kirchtag oder beim Linzer Pflasterfest.

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