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Powell lief 100-m-Weltrekord

Asafa Powell ist seit Dienstag der schnellste Mann der Welt. Jamaikas Supersprinter nahm dem US-Amerikaner Tim Montgomery beim Super Grand Prix in Athen mit 9,77 Sekunden über 100 m den Weltrekord ab.

Powell machte sich damit endgültig zum Favoriten für die Weltmeisterschaft in Helsinki (6. bis 14. August). “Power Powell”, ein Kraftpaket von 1,90 Meter und 88 Kilo, bot den rund 5.000 Fans im Athener Olympiastadion eine perfekte Ein-Mann-Show – und lieferte den Weltrekord “auf Ansage”. In diesem Jahr stand der 22-Jährige schon mit ausgezeichneten 9,84 und 9,85 in der Statistik. Im Vorlauf heizte der Jamaikaner Spannung und Stimmung kräftig an: Auf den letzten 20 Metern nahm er das Tempo heraus und trudelte dennoch in 9,99 Sekunden ins Ziel.

Ein Traumstart im Finale war dann die Grundlage für die Traumzeit. Der Wind blies mit 1,6 m/Sek. regulär – bis zu 2,0 m/Sek. Windunterstützung, wie sie Montgomery bei seinem Weltrekord hatte, sind erlaubt. ”Ich bin einfach nur glücklich, dass ich den Weltrekord auf einer Strecke gebrochen habe, auf der schon Maurice Greene Weltrekord gelaufen ist,” jubelte Powell. Greene hatte 1999 die 100 m in 9,79 Sekunden bewältigt – eine Zeit, die erst drei Jahre später durch Montgomery unterboten wurde. “Ich habe immer gewusst, dass ich es schaffen kann. Es fühlt sich gut an, der schnellste Mann der Welt zu sein”, freute sich Powell.

Der “entthronte” Montgomery hat Powell zum Rekordlauf beglückwünscht. “Ich gratuliere ihm, aber ich bin schockiert, dass er den Weltrekord schon so früh in der Saison gebrochen hat”, sagte der US-Amerikaner. Powell ist erst der vierte Mann ohne US-Staatsbürgerschaft, der sich als “schnellster Mann der Welt” bezeichnen darf. Vor ihm war dies den Kanadiern Percy Williams (1930) und Donovan Bailey (1996) sowie dem Deutschen Armin Hary (1960) gelungen. Der “Weltrekord” des Kanadiers Ben Johnson bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul wurde nachträglich wegen Dopings nicht gewertet.

Powell stellte mit seinem Coup die fünf weiteren Weltbestleistungen in Athen durch die Australierin Jana Pittmann (53,4 Sek. über 400 m Hürden), Maryam Yusuf Jamal aus Bahrain (3:59,13 Min. über 1.500 m), Dorcus Inzikuru aus Uganda (9:15,04 Min. über 3.000 m Hindernis), den Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi (1:44,12 Min. über 800 m) und Saif Saaeed Shaheen aus Katar  (7:57,28 Min. über 3.000 m Hindernis) in den Schatten.

Steckbrief des Jamaikaners Asafa Powell:
Geburtsdatum:11. November 1982
Geburtsort:St. Catherine (Jamaika)
Größe:1,90 Meter
Gewicht:88 kg
Erfolge:Weltrekord über 100 m in 9,77 Sekunden am 14. Juni 2005 in Athen, Olympia-Fünfter 2004 in Athen

 

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