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Postämter werden geschlossen

Mellau/Schoppernau - Mit 30. November dieses Jahres ist das Postamt in Mellau Geschichte. "Wir mussten der Schließung zähneknirschend zustimmen." Universaldienstverordnung [.pdf - 340KB]

Das sagte Bürgermeisterin Elisabeth Wicke im Gespräch mit den „VN“ nach einem Gespräch mit den Postchefs.

Minus von 13.000 Euro

Als Alternative dazu werde ein Landzusteller in der Tourismusgemeinde Mellau künftig die Briefe zustellen. Laut Post hätte das im Rathaus eingemietete Amt in Mellau „bei gleichbleibenden Umsätzen in den letzten beiden Geschäftsjahren 13.000 Euro Minus gemacht“. Der Gemeinde bleibe nichts anderes übrig als dem Wunsch der Postchefs Rechnung zu tragen.

Suche nach Postpartner

In Schoppernau bei Bürgermeister Pius Simma drohen die Rollläden des Postamts zum selben Zeitpunkt für immer niederzugehen. Dort soll das Minus noch höher ausgefallen sein. Laut Martin Riedl stünde auch dort zum selben Zeitpunkt ein Schließungstermin fest. Bis dahin hätten beide Gemeinden noch die Chance, einen Postpartner zu finden. Sollte so wie in Mellau auch in Schoppernau niemand dazu bereit sein, so werde auch dort ein Landzusteller eingesetzt.


Reaktion von ÖAAB-Landesgeschäftsführer Stephan Hoch:

Minister Faymann muss Schließung von Postämtern sofort stoppen

Nachdem die Post AG schon einmal gegen die Proteste der Bevölkerung und Gemeinden in Vorarlberg Postämter zugesperrt hat, sollen jetzt weitere Schließungen folgen und Arbeitsplätze abgebaut werden. Dieser Abbau von Arbeitsplätzen ist ein weiterer Beweis der “Umfallermentalität” in der SPÖ. „Wir fordern Infrastrukturminister Faymann auf, seine Verantwortung endlich wahrzunehmen und die Verpflichtung zur lückenlosen Versorgung der Bevölkerung, insbesondere im ländlichen Raum, sicherzustellen,“ so der ÖAAB-Geschäftsführer. „Streik sollte zwar immer das letzte Mittel sein, aber es kann nicht sein, dass die Bevölkerung wie auch das Personal dermaßen unter die Räder kommen.“

Gewinnoptimierung darf nicht im Vordergrund stehen

Die immer wiederkehrenden Forderungen von Seiten der SPÖ wie die Zusammenlegung von Gemeinden, Schließung von Postämtern und Polizeiposten sind aufs Schärfte zurückzuweisen. „Wir müssen alles daran setzen, um den ländlichen Raum auch für junge Familien attraktiv zu erhalten und ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, in der Region zu verbleiben. Dafür braucht es aber auch eine funktionierende Nahversorgung im Postdienst. Tatsache ist, dass Minister Faymann durch die Universaldienstverordnung sofort durch Weisung die Schließung von Postfilialen stoppen könnte,” so Hoch.

Es kann auch nicht sein, dass das Unternehmen an der Börse Gewinne auf Kosten des ländlichen Raumes macht. Für die Post AG darf die Gewinnoptimierung auf keinen Fall im Vordergrund stehen. „Die Verantwortung für die Angestellten und das soziale Gewissen für den öffentlichen Auftrag müssen hier eine ausschlaggebende Wirkung zeigen,” so Hoch abschließend.

(Quelle: ÖAAB-LGF Stephan Hoch)


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