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Post startet Warnstreiks

©APA
Schwarzach - In Vorarlberg hat sich die Gewerkschaft zu einem sogenannten "Punktestreik" entschieden, um gegen die Pläne des Post-Vorstands zu protestieren. Bilder  | | Bilder aus Dornbirn  | Videos im Bericht

Der Warnstreik begann am Vormittag beim Bregenzer Hauptpostamt, anschließend wurde das schließungsbedrohte Postamt Bregenz-Vorkloster bestreikt. Von 13.00 bis 15.00 Uhr werde man vor dem Stadtpostamt in Dornbirn Stellung beziehen und abends beim Postamt in der Feldkircher Innenstadt, so die beiden GPF-Landesvorsitzenden Franz Gstrein und Franz Mähr.
Etwa 20 bis 30 Personen beteiligten sich in roten ÖGB-Westen trotz nasskalten Wetters an den Protesten. An Passanten und Postkunden, die nicht in die Filialen durften, wurden “Stopp dem Postraub”-Flugzettel verteilt. Von den 900 Post-Beschäftigten in Vorarlberg könnten bis zu 350 von den Maßnahmen betroffen sein, so Post-Betriebsratsvorsitzender Franz Mähr (FSG). Derzeit gebe es in Vorarlberg knapp 60 Postämter, bald könnten es nur mehr 20 sein, befürchtete Mähr. Der Warnstreik am Mittwoch sei aber erst “Phase eins”, weitere Maßnahmen “vermutlich noch vor Weihnachten” wolle man am Donnerstag bei der Personalvertretersitzung in Wien besprechen.

Der Umgang der Post-Oberen mit den Mitarbeitern sei “absolut unmöglich”, erklärte Mähr vor dem Postamt Bregenz-Vorkloster, das am 4. März geschlossen werden soll. Beschäftigte erführen teilweise aus den Medien von Spar- und Kürzungsplänen. Besonders schwierig sei die Situation derzeit etwa im Bezirk Bludenz. Briefträgerabbau, dadurch bedingte unbezahlte Überstunden und die Zusammenlegung von Postbezirken gingen an die Substanz der verbliebenen Postler. “Dort werden teilweise Briefe liegengelassen, weil die Leute das einfach nicht mehr schaffen”, so Mähr. Es gebe bereits Burnout-Fälle unter den Mitarbeitern.

“Es wird immer mehr verlangt”, erklärte auch Christgewerkschafter Franz Gstrein. Man habe etwa ohne Zustimmung der Gewerkschaft neue Zeitwerte eingeführt, Briefzusteller müssten nun bis zu 100 Haushalte mehr beliefern. “Das ist kaum mehr zu bewältigen”, so Gstrein. Die Spar- und Schließungspläne kämen einer systematischen Zerstörung der Post gleich. Dass dies ohne Kündigungen ablaufen werde, sei “Schönfärberei”. Für FSG-Vorsitzende Manuela Auer geht es beim Warnstreik vor allem um ein “Signal an den Vorstand, dass wir bereit sind, um die Arbeitsplätze zu kämpfen”. Von den Postkunden ernte man großteils Verständnis.

Unmut gab es kaum, die Postkunden machten großteils kehrt, um später wiederzukommen. “Das ist schon richtig so”, erklärte eine verhinderte Postkundin vor der Filiale Vorkloster. Man müsse sonst wegen jedes Briefs “bis in die Stadt” fahren, “das ist nicht für alle möglich, vor allem nicht für Ältere”, erklärte die Frau. Sie habe zudem festgestellt, dass auch immer mehr Briefkästen abgebaut würden. Sorgen mache sie sich um die Mitarbeiter. “Wo kommen wir denn da hin – in der heutigen Zeit, wo Arbeitsplätze so rar sind?”, so die Postkundin.

Interview mit Postgewerkschafter Franz Mähr:

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Videobericht:

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Manuela Auer unterstützt die Postgewerkschafter bei ihrem Streik am Mittwoch in ganz Vorarlberg. Für sie steht der Erhalt von Arbeitsplätz und die Versorgung der Bevölkerung im Vordergrund:

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ÖGB Vorsitzender Norbert Loacker im Interview:

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VOL Live hat die Postkunden in Bregenz-Vorkloster zu Ihrer Meinung über den heutigen Streik befragt.

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Das Postamt Bregenz – Vorkloster wurde am Mittwoch von 10:30 Uhr bis 12:00 Uhr von der Postgewerkschaft bestreikt.

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Auch in Dornbirn wurde am Mittwoch eine Postfiliale bestreikt. Der Kundenverkehr für eine Stunde damit komplett zum erliegen gebracht:

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Meinungsumfrage zum Poststreik in Dornbirn:

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