Ein Polizist der Landesverkehrsabteilung Vorarlberg musste sich am Mittwoch wegen Fälschung und Unterdrückung von Beweismitteln sowie wegen Veruntreuung vor Gericht verantworten. Es geht um knapp 1000 Euro, die der Beschuldigte an Strafgeldern nicht ordnungsgemäß abgeführt haben soll. Der Beschuldigte erklärt sein Fehlverhalten mit Übermüdung, Stress und Schlamperei. „Ich wollte niemals Geld abzweigen“, beteuert er.
Langjähriger Beamter
Seit 1985 ist der 52-Jährige bei der Polizei, seit 2006 in seiner Abteilung. Seine Aufgabe ist es, Mautsündern eine „Ersatzmaut“ abzuknöpfen oder bei anderen Verstößen wie zu schnellem Fahren oder verbotenem Telefonieren einzuschreiten. Dabei benutzen die Polizisten Papierblöcke, die laufend durchnummeriert sind.
Im konkreten Fall geht es um einen „Ersatzmautblock“ und um einen „Organmandatsblock“. Bei Letzterem stellte sich heraus, dass der Mann 28 Mandate nicht abgerechnet hatte – in Geld 780 Euro. Dieses Geld wurde dementsprechend auch nicht abgeliefert. Es fehlten sowohl Durchschlagsbelege als auch Geld. Der Polizist erklärt es mit einem Wechsel des Blocks, einem neuen Pilotenkoffer und Übermüdung. „Ich habe seit Langem Schlafstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten, deshalb habe ich Dinge oft nicht gleich erledigt, sondern liegen gelassen“, führt er aus.
Bei dem Ersatzmautblock sei es so gewesen, dass er noch zwei Uraltbelege samt Geld gefunden habe. Weil ihm das peinlich gewesen sei, habe er die Zettel mit Filzstift überschrieben, um ein anderes Ausstellungsdatum vorzutäuschen. „Das sah ein Blinder“, erklärt er seine dilettantischen Versuche, das Ganze zu vertuschen. Und wirklich – mit dickem Filzstift wurde einfach darüber geschrieben. Das musste auffallen. Beim nächsten Mal soll ein Kollege Auskunft über die Abrechnung von Strafen geben. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.
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